Heiße Phase für Volksbegehren
Möglichst viele Wahlberechtigte wollen die Initiatoren des Frauenvolksbegehrens, das vom 1. bis 8. Oktober läuft, mobilisieren. Tirol-Koordi...
Möglichst viele Wahlberechtigte wollen die Initiatoren des Frauenvolksbegehrens, das vom 1. bis 8. Oktober läuft, mobilisieren. Tirol-Koordinatorin Elisabeth Grabner-Niel rührte dafür Mittwochabend die Werbetrommel in Reutte.
Im Zentrum des Begehrens steht die Beseitigung der Gehaltsschere zwischen Mann und Frau, eine verpflichtende 50-Prozent-Quote in allen politischen und öffentlichen Gremien sowie die schrittweise Einführung der 30-Stunden-Woche, damit auch die Männer ermutigt werden, mehr im Haushalt zu arbeiten. „Wir wollen, dass sowohl die Arbeit als auch die Macht fair geteilt werden", so Grabner-Niel und weiter: „Und es geht uns nicht nur um die Frauen, sondern auch um die Männer. Denn wir sind der Überzeugung, dass eine gerechte Bezahlung der Frauen sich für alle positiv auswirkt." Weitere Forderungen seien die Armutsbekämpfung samt Chancengleichheit beispielsweise für Alleinerziehende, das Recht auf einen hochwertigen Betreuungsplatz und die diesbezügliche Wahlfreiheit.
Aber auch das Thema Sicherheit nimmt im Frauenvolksbegehren viel Platz ein. „Gewalt an Frauen muss verhindert und mehr für deren Schutz getan werden", so Grabner-Niel. „Allein im Tiroler Frauenhaus in Innsbruck werden pro Jahr 100 Frauen und doppelt so viele Kinder betreut und noch einmal so viele abgewiesen. Diese Zahlen sprechen für sich."
Beim ersten Teil des Volksbegehrens im Frühjahr wurden österreichweit rund 250.000 Unterschriften gesammelt, in Tirol knapp 18.500. Davon kamen 484 (2,14 %) aus dem Außerfern.
Wer im Frühjahr eine Unterstützungserklärung unterzeichnet hat, dessen Stimme zählt bereits. Alle anderen Wahlberechtigten ab 16 Jahren haben vom 1. bis 8. Oktober an den Gemeindeämtern noch die Möglichkeit, dies nachzuholen. (fasi)