Fan-Ansturm und Top-Wetter: Der Countdown zum Finale der Rad-WM
300.000 bis 400.000 Fans werden zu den Höhepunkten der Rad-WM heute und morgen erwartet. Der Aufwand dafür ist gigantisch.
Innsbruck — Es ist angerichtet: Bei Top-Wetter warten die weltbesten Radfahrer der Damen und Herren heute und morgen auf die Fans in Tirol. Die Veranstalter hoffen auf eine Invasion der Tifosi aus Italien, die Touristiker freuen sich über ausgebuchte Hotels und Landschaftsbilder bei Sonnenschein.
Ausgebucht:
Die Betten der Landeshauptstadt sind „voll", wie Karin Seiler-Lall, Direktorin des Innsbruck Tourismus, bestätigt. „Es gibt zwar vereinzelt immer noch ein paar Zimmer, wenn Stornierungen kommen. Ansonsten sind Innsbruck und die umliegenden Dörfer aber komplett ausgebucht."
Stimmung:
In den vergangenen Tagen bemerkten die Menschen in der Innenstadt vor allem, dass es eigentlich ruhiger als sonst ist. Viele Sperren, aber noch nicht so viele Fans bei den Rennen ließen auch die Gastronomen bereits klagen. Das soll sich jetzt ändern. „Es kommen stündlich mehr Fans an", sagte Seiler-Lall gestern nach einem Rundruf. Speziell rund um die Patscherkofel-Talstation war die Stimmung gestern jedenfalls prächtig. Und die Zahl der Camper aus Italien stieg.
Zuschauer:
Wie viele Fans insgesamt am Wochenende nach Innsbruck kommen? Da wollte sich Esther Wilhelm, Kommunikationschefin der Rad-WM, gestern nicht aus dem Fenster lehnen. „Das ist wirklich ganz schwierig zu sagen." Aktuell (Stand gestern am frühen Nachmittag) seien bereits deutlich über 100.000 Zuschauer entlang der Strecke „gezählt" worden. Und die erhofften 500.000 Fans insgesamt an der Strecke werden „wohl auf jeden Fall erreicht".
Wetter:
Die Sonne und das Wetterglück (der Tüchtigen) bleibt den Veranstaltern hold. Wobei es morgen beim Herren-Elite-Rennen mit bis zu 22 Grad noch wärmer wird. Für die Fans ist jedenfalls alles bereit.
Rahmenprogramm:
Vom Jedermann-Rennen auf die Höttinger Höhl — Ur-Innsbrucker beklagten die „Umbenennung" in Höll in der Werbung — bis zu DJ-Sound in Innsbruck und Kufstein. Im Rahmenprogramm wird noch einmal einiges geboten. Das Spektrum reicht von der Gastrozone für die Fans am Höttinger Platzl bis zum Blasmusikfest in Hall, dem Fantreff am Marktplatz oder den offiziellen Fanzonen in Innsbruck und Kufstein — um nur einiges zu nennen.
Höhl und Höll:
Einer der magischen Punkte beim Elite-Rennen der Herren morgen wird ebendiese Höttinger Höll sein — auch für viele der fanatischsten Radsportfans. Insgesamt wird man aus Sicherheitsgründen hier wohl die Zuschauerkapazität auf dem Anstieg mit 28 Prozent Steigung mit rund 4000 Fans beschränken müssen, hieß es von den Veranstaltern.
TV:
Relativ wenig bis gar nichts bekannt geworden ist über die weltweiten Einschaltziffern. In Deutschland ist das Herren-Rennen morgen Sonntag ab 16 Uhr im ZDF zu bewundern.
Zahlen:
Es sind gigantische Dimensionen, die heute und morgen bewegt werden. 15 Kilometer Werbebanden, 40 Kilometer Gitter, 120 Kilometer Absperrbänder oder etwa 4000 Trillerpfeifen. Weit über 20.000 Parkplätze stehen bereit — und zahlreiche mobile Toilettenanlagen. Für alle Mitarbeiter wurden insgesamt 4500 Mittagessen und 2300 Lunchpakete ausgegeben — ebenso wie 800 Kilo Äpfel aus Tirol.
Die ÖBB haben 10.000 zusätzliche Sitzplätze geschaffen — Bahnreisende in und um Innsbruck registrierten in den vergangenen Tagen volle Waggons. Tirols Polizei lobte gestern die Disziplin der Zuschauer und Verkehrsteilnehmer.
Auch am Wochenende sind 950 Polizisten im Einsatz — darunter 80 Beamte auf Motorrädern. „Der Einsatz der Polizei ist bisher optimal verlaufen", freute sich Landespolizeidirektor Helmut Tomac. (mw)