TT-Interview

Pappas Tirol will Standort in Hall erweitern: Parkhaus geplant

Pappas-Tirol-Chef Peter Hesina im Schauraum des Unternehmens in Hall.
© TT/Julia Hammerle

Alle drei Standorte von Pappas in Tirol sollen umgebaut werden, berichtet der Geschäftsführer von Pappas Tirol Peter Hesina.

Sie waren viele Jahre bei Pappas Tirol (Anm. früher Retterwerk) im Vertrieb tätig. Welche Vorlieben haben denn die Tiroler beim Autokauf?

Peter Hesina: Die Tiroler Kunden legen sehr viel Wert auf allradgetriebene Fahrzeuge, das ist natürlich der Topografie des Landes geschuldet. Die Menschen verbringen ihre Freizeit gerne in der Natur und in den Bergen. Dafür muss das Auto geeignet sein. Das geht auch aus unseren Bedarfsanalysen, die Teil des Verkaufsgespräches sind, hervor. Natürlich sind auch berufliche Bedürfnisse dort ein Thema.

Wie hat sich das Jahr 2018 für Pappas entwickelt?

Hesina: Wegen unserer attraktiven Modellpalette verlief es bisher extrem gut. Steigerungen konnten in allen Bereichen verzeichnet werden. Nur die offiziellen Zulassungszahlen in Tirol sind leicht rückläufig, da eine Mietwagenfirma, die bei uns die Autos kauft, diese nicht mehr in Tirol, sondern in Wien zulässt. Im vergangenen Geschäftsjahr lag der Umsatz bei rund 130 Millionen Euro, heuer gehen wir Richtung 140 bis 145 Millionen Euro.

Ist auch eine Aufstockung bei den Mitarbeitern geplant?

Hesina: Derzeit beschäftigt Pappas Tirol etwa 200 Menschen. In den nächsten fünf Jahren wollen wir den Mitarbeiterstand um 20 Prozent erhöhen, da wir uns in allen Bereichen stärker aufstellen wollen. Dazu gehört nicht nur der klassische Vertrieb, sondern auch der Online-Shop.

Mit Hall, Imst und Kirchbichl verfügt Pappas Tirol über drei Standorte. Sind größere Umbauten geplant?

Hesina: An allen Standorten führt Mercedes den Standard MAR 20/20 ein. Es werden die Bereiche Kundendienst und Schauraum neu aufgesetzt. Zweck ist, die Unternehmen noch kundenfreundlicher zu gestalten. Dazu werden in Hall, Imst und Kirchbichl sowohl im Innen- als auch im Außenbereich Umbauten nötig sein. Im kommenden Jahr soll dazu die Planung beginnen, und 2020 das Projekt abgeschlossen sein. Am Standort Hall benötigen wir zudem viel mehr Park- und Manipulationsflächen. Wir wollen den Standort um ein Parkhaus erweitern, das Platz für 400 Parkplätze schafft. Ob dort ein Schauraum integriert wird, ist noch nicht fix. Dieses Projekt wird derzeit auf seine Machbarkeit geprüft.

Man hat ein wenig den Eindruck, Mercedes hat den Elektroantrieb etwas verschlafen. Es scheint jedoch eine große Offensive geplant zu sein?

Hesina: Nein, verschlafen hat Mercedes den Elektroantrieb nicht. Es gibt Vollelektrofahrzeuge beispielsweise in der C-Klasse und bei Smart. Unter der Marke EQ hat die Elektrifizierung in den Produktlinien Einzug gehalten, künftig werden unsere elektrifizierten Fahrzeuge wie bereits beim Smart EQ umgesetzt eben z. B.: A-EQ oder EQC heißen.

Wird sich in Tirol der Elektroantrieb durchsetzen?

Hesina: Die Nachfrage nach einem reinen Elektroantrieb wird sich in Grenzen halten. In Tirol ist das Gelände extrem, auch wegen der Temperaturen muss das Auto oft geheizt werden. Dafür brauche ich einfach mehr Strom. Ich denke, dass die reine Elektromobilität im innerstädtischen Bereich einen gewissen Markt finden wird. Die Zukunft bei den alternativen Antrieben wird, meiner Meinung nach, in Richtung Plug-in-Hybride gehen. Denn durch die Kombination mit einem Verbrennungsmotor verfüge ich über eine gewisse Flexibilität.

Das Gespräch führte Frank Tschoner

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