Schulsozialarbeit feiert Zehnjähriges
Im Herbst 2008 startete das Pilotprojekt in Imst. Heute gibt es 17 fixe Standorte an Tirols Bildungseinrichtungen.
Innsbruck –Angefangen hat alles ganz klein. Vor zehn Jahren nahm die Schulsozialarbeit (Schuso) als Pilotprojekt in Imst ihre Arbeit auf. Schnell wurde das Angebot ausgeweitet. Inzwischen wird die Beratung an 17 fixen Standorten in ganz Tirol bereitgestellt. Im vergangenen Jahr wurden 8565 Gespräche geführt – davon 6578 mit Schülern sowie 1229 mit Erziehungsberechtigten. Zusätzlich waren die Mitarbeiter in 1201 Einheiten zu Präventionszwecken oder intervenierend in Klassen tätig.
Soziallandesrätin Gabriele Fischer (Grüne) hebt die Bedeutung der Schulsozialarbeit als „professionelle und kontinuierliche Hilfestellung vor Ort“ hervor. „Es geht darum, Kinder und Jugendliche im Prozess des Erwachsenwerdens zu begleiten und ihre Kompetenzen zur Lösung von persönlichen oder sozialen Problemen zu fördern“, sagt Fischer.
Die 30 angestellten Sozialarbeiter beschäftigen sich mit Problemen im Familien- und Schulumfeld, greifen bei selbstverletzendem Verhalten ein, nehmen sich Mobbing-Opfern an oder kümmern sich um Fälle von sexueller oder häuslicher Gewalt. „Durch ihre Präsenz in den Schulen können die Schulsozialarbeiter bei Problemen und Krisen rasch intervenieren“, betont Bildungslandesrätin Beate Palfrader (ÖVP). Die Kosten für die Schuso übernehmen zu 65 Prozent das Land Tirol und zu 35 Prozent die Gemeinden als Erhalter der Schulen.
Philipp Bechter, Leiter der Schuso, glaubt, dass vor allem die hohen Qualitätsstandards das Geheimnis des Erfolgs seien. „Darauf legen wir besonders großen Wert. Derzeit betreuen unsere Fachkräfte 200 bis 300 Schüler“, erklärt er.
Trägergesellschaft der Schulsozialarbeit ist die Tiroler Kinder und Jugend GmbH. Deren Geschäftsführerin, Karin Hüttemann, zeigt sich über die erbrachten Leistungen äußerst zufrieden: „Regelmäßige Evaluierungen zeigen, dass die Schulsozialarbeit einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung des Schulklimas leistet. Sowohl Schüler als auch Lehrer und Erziehungsberechtigte nehmen das Angebot inzwischen sehr gut an.“ (TT)