Eklat im Derby: Zur Schlägerei fehlte am Besele nicht mehr viel
Das Innsbrucker Stadtderby zwischen der Veldidena und Union II endete mit einem Spielabbruch. Den Schwarzen Peter wollte sich keine der beiden Mannschaften zuschieben lassen.
Von Thomas Mair
Innsbruck — Nur Verlierer sah das Innsbrucker 1.-Klasse-West-Derby zwischen der Veldidena und Union II am Samstagabend. Dabei war der Großteil der 22 Protagonisten am Feld unbeteiligt an einem Disput, der in einer Rudelbildung mündete und Schiedsrichter Johannes Dander zum Abbruch in der 83. Minute veranlasste. „Ich darf dazu nichts sagen", war des Referees einzige Aussage.
Weitaus gesprächiger gaben sich indes beide Vereinsseiten, die den Ausgang bedauern. „Ich habe mich geschämt", war Veldidena-Coach Bünyamin Okur noch am Tag danach gezeichnet. „Manche Spieler hätten sich nicht provozieren lassen dürfen, dann wäre es nicht so weit gekommen." Für ihn und Obmann-Stellvertreter Günter Glieber war aber die Anwesenheit der ersten Union-Kampfmannschaft auf den Bänken ausschlaggebend für den Tumult. „Sie bekommen zuerst sieben Stück in Imst und lassen dann bei uns ihre Aggressionen aus", ärgerte sich Glieber auch über Heißsporn Farid Lener. Der Coach der ersten Union-Elf monierte die harte Gangart des Lokalrivalen: „Ihre Spieler haben von Anfang an getreten und sind dann auf die Zuschauer losgegangen." Obmann Herbert Lener legte nach und sprach von einer „Treibjagd gegen ein paar Junge von uns".
„Rundherum war alles aufgeheizt, es gab Provokationen und Beschimpfungen aus dem Zuschauerbereich. Die Eskalation ging von der ersten Union aus", meinte auch Schiedsrichter-Beobachter Gerhard Wagner. Die Gäste, die mit 3:1 vorne lagen, ließen das nicht gelten. „Ich kann mich nicht jedes Mal von den Zuschauern provozieren lassen", betonte Union-II-Coach Sasa Markovic: „Da waren ein paar Veldidena-Kicker beteiligt, die am Fußballfeld nichts verloren haben." Das sehen die Verantwortlichen des FCV gleich: „Wir werden uns von zwei bis drei Spielern sofort trennen", bestätigten Okur und Glieber und bedauern die Vorfälle.
Schiedsrichter Dander stand indes zwischen den Fronten, in Obmann Leners Augen habe er viel zu spät zum roten Karton gegriffen. „Zum Glück ist es nicht eskaliert. Wir sind haarscharf an einer Massenschlägerei vorbeigeschrammt", schloss der Union-Boss ein trauriges Unterhaus-Kapitel.