Bezirk Reutte

Ein Außerferner Bürgermeister bekam in Brüssel besondere Fürsorge

© Wolfgang Winkler

Der Außerferner Bürgermeisterausflug führte die Gemeindechefs ins Herz der Europäischen Union. Drei Tage Brüssel ändern Sichtweisen.

Von Helmut Mittermayr

Brüssel, Reutte –Ehenbichls Gemeindechef Wolfgang Winkler kommt aus dem Lachen nicht heraus. „Wir haben hier einen Running Gag am Laufen. Gewisse Missverständnisse werden gerade aufgeklärt.“ Protagonist der Erheiterung ist sein Amtskollege Walter Zobl. Und mit „hier“ meint Winkler Brüssel, das europäische Epizentrum der politischen Macht, dessen Beschlüsse auch noch in Namlos für Erschütterungen sorgen. Zumindest glaubt­e Dorfchef Walter Zobl, der dem 72-Einwohner-Örtchen seit 26 Jahren vorsteht, Vibrationen zu spüren. 2012 wurde er österreichweit bekannt, als er dem Ö3-Callboy auf den Leim gegangen und ihm der emotionale Sager „Die EU geht mir am Arsch vorbei!“ herausgerutscht war. Nun befindet sich Zobl im Zuge des Außerferner Bürgermeisterausflugs im Zentrum der von ihm geschmähten EU. Der Namloser hat sich wegen drei Tagen Brüssel nicht völlig gedreht, aber er nuanciert: „Ich bin ja nicht plötzlich ein großer EU-Befürworter geworden. Aber der Besuch zeigt mir das groß­e Bemühen aller hier. Auch wie schwierig es ist, Entscheidungen zu finden.“

Winkler bezeichnet die Delegation, die heute zurückkehrt, als „hochrangig“. Ist doch mit Breitenwangs Bürgermeister Hanspeter Wagner, der die Reise organisierte, Österreichs Vertreter des Gemeindebundes im Ausschuss der EU-Regionen (AdR) mit dabei. Wie auch Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann als Stellvertreterin LH Platters im AdR. Besonders beeindruckend waren für BM Winkler die Erklärungen des VP-Europaabgeordneten Othmar Karas, der nicht nur brav Informationen, sondern den zwölf Bürgermeistern auch einen Auftrag mit auf den Weg gab. Nämlich, „die EU sichtbar zu machen“ – etwa anhand der Co-Finanzierungen. „Und da wird jeder fündig. Bei uns in Ehenbichl zum Beispiel beim Lückenschluss des Rad- und Fußwegs Sintwag/Krankenhaus.“ Respekteinflößend für Winkler als Kenner politischer Schlagabtäusche in Österreich waren „der sachliche Umgang und die feine Wortwahl der Abgeordneten über alle Fraktionsgrenzen hinweg“.

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