Wildunfälle: Lösung für Problemstellen im Bezirk Kitzbühel nicht zu finden
Besonders auf der Strecke Erpfendorf – Kössen und im Bereich Hopfgartner Wald kommt es oft zu Unfällen mit Wildtieren.
Von Harald Angerer
Kitzbühel –Die Tage werden wieder deutlich kürzer und damit sind mehr Autos in der Dämmerung unterwegs. Damit erhöht sich auch die Gefahr von Wildunfällen. Vor allem an den neuralgischen Punkten im Bezirk Kitzbühel kommt es immer wieder zu Zusammenstößen. Im Vorjahr sorgte ein spektakulärer Unfall in Erpfendorf für Aufsehen. Die meisten Zusammenstöße enden für die Tiere tödlich, aber auch Autofahrer werden immer wieder verletzt.
„Es ist Hirsch-Brunftzeit, da sind die Tiere weniger vorsichtig. Zudem wird das Futter in den Wäldern weniger und somit zieht das Wild vermehrt auf die Wiesen“, erklärt Bezirksjägermeister Martin Antretter. Die Anzahl der getöteten Tiere auf den Straßen im Bezirk Kitzbühel sei immer ähnlich hoch, so sind es in etwa 140 Rehe, 15 Stück Rotwild und etwa 300 Füchse. „Wir kommen jedes Jahr wieder auf dieselben Zahlen“, sagt Antretter.
Dabei wird seit Jahren viel unternommen, um solche Unfälle zu verhindern. Die optischen und akustischen Warner würden auch eine leichte Verbesserung bringen, „aber der Verkehr wird mehr, und damit gleicht es sich wieder aus“, sagt Antretter. Auch würden sich die Tiere an die Warner gewöhnen. Antretter ruft deshalb in den kommenden Wochen zu erhöhter Vorsicht auf. Wenn ein Autofahrer Wild in Straßennähe wahrnimmt, sollte unbedingt abgeblendet und die Geschwindigkeit verringert werden. Es gebe aber neuralgische Punkte, wo die Autofahrer extrem schnell unterwegs seien. Hier nennt Antretter vor allem die Straßenabschnitte zwischen Erpfendorf und Kössen und den Hopfgartner Wald. „Die Autofahrer sind hier zum Teil einfach unvernünftig schnell unterwegs“, sagt Antretter. Das Risiko, bei einem Wildunfall selbst schwer verletzt zu werden, sei manchen wohl nicht klar. Weitere Problemstellen im Bezirk sind der Jochbergerwald und der Abschnitt zwischen St. Johann und Going.
Ist es trotz aller Vorsicht zu einem Unfall mit einem Wildtier gekommen, bittet Antretter, unbedingt einen Jäger zu verständigen. Nicht nur, wenn das Tier dabei getötet wurde. „Wurde das Tier angefahren, müssen wir es mit Hunden suchen, sonst irrt es schwer verletzt umher und muss unnötig leiden“, sagt Antretter. Wenn ein Unfall nicht gemeldet wird, komme dies einer Fahrerflucht gleich.