Österreich

Immobilien-Preise und Mieten zogen auch in Tirol stark an

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Die Mieten stiegen seit 2013 um mehr als 14 Prozent, die Eigentumspreise sogar um ein Viertel. Tirol bleibt eines der teuersten Pflaster.

Von Stefan Eckerieder

Wien –„Österreich ist ein Land der Mieter“, sagte gestern Statistik-Austria-Chef Konrad Pesendorfer. Knapp die Hälfte der Österreicher lebt im Eigentum, rund 43 Prozent sind Mieter. „Der Anteil von Mietwohnungen ist im internationalen Vergleich sehr hoch“, so Pesendorfer. Doch sowohl Eigentümer als auch Mieter mussten in den vergangenen Jahren hohe Preissteigerungen in Kauf nehmen. So stiegen die Mieten zwischen 2013 und 2017 im Durchschnitt um 14,6 Prozent. Noch stärker fielen die Preissteigerungen beim Eigentum aus. Der Häuserpreisindex (Preisveränderung von Häusern und Wohnungen) stieg im selben Zeitraum um 24,1 Prozent. Besonders hoch sind die Preise in Tirol, erklärte der Statistik-Austria-Chef Konrad Pesendorfer gestern im Klub der Wirtschaftspublizisten, wo er die Studie „Wohnen 2017“ präsentierte.

Quer durch alle Wohnformen gilt: Die Hälfte der Haushalte gibt bis zu 16 Prozent des Haushaltseinkommens fürs Wohnen aus, ein Viertel muss 25 Prozent oder mehr aufwenden.

Mieten: 2017 mussten für eine Hauptmietwohnung im Schnitt etwa 506 Euro Miete inklusive Betriebskosten überwiesen werden. Das entspricht einem Quadratmeterpreis von 7,6 Euro. Doch „je länger der Mietvertrag läuft, desto günstiger ist der Quadratmeterpreis“, sagt Pesendorfer. Bei Neuverträgen (unter zwei Jahren) werden im Schnitt 9,1 Euro pro Quadratmeter verlangt, Langzeitmieter (mind. 30 Jahre) zahlen nur 5,2 Euro. Wobei die Mietkosten in Gemeinde- und Genossenschaftswohnungen (6,5 Euro bzw. 6,8 Euro) deutlich niedriger sind als in privat vermieteten Wohnungen (8,8 Euro).

Bei den Mieten zeigt sich ein starkes West-Ost-Gefälle. Am höchsten sind die Mieten in Salzburg mit durchschnittlich 9,2 Euro pro Quadratmeter, vor Vorarlberg mit 8,8 Euro und Tirol mit 8,5 Euro. Deutlich günstiger wohnt man in Niederösterreich mit 6,8 Euro pro Quadratmeter, in Kärnten (6Euro) und im Burgenland (5,8 Euro).

Eigentum: Die Preise für Häuser und Wohnungen legten laut Statistik Austria seit 2010 jährlich um 5,8 Prozent zu. Zwischen 2016 und 2017 wurden Immobilien um 5,3 Prozent teurer.

„Große Unterschiede gibt es zwischen Häusern und Wohnungen“, sagt der Statistik-Austria-Chef. Während Wohnungen nur um 3,2 Prozent teurer wurden, stiegen die Häuserpreise um 8 Prozent.

Auch innerhalb Österreichs sind die Preisunterschiede bei den Wohnimmobilien teilweise enorm. Auch hier muss man im Westen (mit Ausnahme der Bundeshauptstadt Wien) deutlich tiefer in die Geldbörse greifen als im Osten. Mit einem Quadratmeterpreis von durchschnittlich 3045 Euro liegt Tirol an dritter Stelle im Bundesländervergleich. Der höchste Quadratmeterpreis wird mit 3598 Euro in Wien erzielt, dahinter folgt Salzburg. Im Vergleich der Bundeshauptstädte hat Innsbruck mit einem Durchschnittspreis von 4150 Euro die Nase vorn. Im Burgenland findet man hingegen bereits Wohnungen um weniger als 1200 Euro pro Quadratmeter.

Häuser sind mit 5032 Euro pro Quadratmeter in Salzburg am teuersten, vor Kitzbühel mit 5015 Euro und Innsbruck mit 4004 Euro. Am billigsten ist das Einfamilienhaus im Burgenland mit einem Quadratmeterpreis von im Schnitt 797 Euro.