Im Bezirk sind freiwillige „Familienengel“ gesucht
Sieglinde Breuss ist die neue Freiwilligenkoordinatorin im Außerfern. Mit dem EKiZ werden Frauen gesucht, die jungen Müttern Halt geben.
Reutte –Die Freiwilligenarbeit im Außerfern wird seit kurzer Zeit von einer neuen Leiterin koordiniert. Sieglinde Breuss stellt sich der verantwortungsvollen Aufgabe. Im Jahr 2015 richtete das Land Tirol in Zusammenarbeit mit der Caritas und zahlreichen Sponsoren in allen Bezirken Freiwilligenzentren ein. In ländlichen Regionen sind die Freiwilligenzentren zumeist bei den Regionalmanagements angesiedelt. Im Bezirk Reutte ist dies der Verein Regionalentwicklung Außerfern (REA). Aufgabe der Freiwilligenzentren ist es, Menschen für ein Ehrenamt zu begeistern und sie an die diversen Vereine und sozialen Einrichtungen zu vermitteln. Schwerpunkt der kommenden Arbeit ist, speziell die Generation 55+ anzusprechen. Menschen dieser Altersgruppe haben oft wieder mehr Zeit für ehrenamtliche Tätigkeiten. Die Kinder sind aus dem Haus und vielen wird’s im Ruhestand zu ruhig.
„Interesse an neuen Aufgaben, die Bereitschaft, sich für andere einzusetzen, und Lebenserfahrung machen diese Menschen zu begehrten Helfern“, weiß Sieglinde Breuss. Im September übernahm die gebürtige Bichlbacherin die Agenden des Freiwilligenzentrums Außerfern. Breuss war selbst viele Jahre im Sozialbereich ehrenamtlich aktiv. Nach ihrer Ausbildung zur Diplomsozialbetreuerin für Behindertenbegleitung arbeitete sie 12 Jahre für die Lebenshilfe Reutte.
Als Freiwilligenkoordinatorin sucht sie die enge Zusammenarbeit mit Sozialvereinen. Eines ihrer ersten Projekte führt sie mit dem Eltern-Kind-Zentrum Reutte (EKiZ) durch. Gemeinsam mit Andrea Kärle, Obfraustellvertreterin des EKiZ, wendet sie sich an erfahrene Frauen, die als „Familienengel“ jungen Müttern zu Seite stehen wollen. Kärle, selbst Mutter von fünf erwachsenen Kindern, ist ausgebildete Kinder- und Säuglingsschwester und Stillberaterin. Aus ihrer Beratungspraxis weiß sie, dass nicht alle jungen Mütter ein familiäres Umfeld haben, das sie auffängt und unterstützt, wenn etwa ihr Baby nächtelang schreit. Kärle: „Vielen wäre geholfen, wenn es einfühlsame, erfahrene Frauen gäbe, die junge Mütter während der Schwangerschaft, in der ersten Zeit nach der Geburt oder im Laufe des ersten Lebensjahres ihres Babys freundschaftlich begleiten und unterstützen. Aber nicht als reine Babysitterinnen oder Haushaltshilfen.“ Interessierte Frauen bekommen eine Grundausbildung und können laufend Weiterbildungen in Anspruch nehmen. Je nach zeitlicher Verfügbarkeit schenken sie jungen Familien ein offenes Ohr und geben Halt. Wer eine solche Aufgabe übernehmen möchte, kann sich ab sofort beim Freiwilligenzentrum Außerfern unter der Telefonnummer 05672/62387 melden. Junge Mütter, die gerne Kontakt mit einem ehrenamtlichen Familienengel aufnehmen und dessen Hilfe in Anspruch nehmen möchten, können sich direkt an Andrea Kärle unter familienengel@gmx.at wenden. (TT, fasi)