Tirols Gemüsebauern bauten erstmals Erdnüsse an - Ingwer könnte folgen
Tirols Gemüsebauern freuen sich über ein gutes Erntejahr und eine Neuheit: Erstmals wurden Erdnüsse angebaut. Ohne Bewässerung wird es aber künftig nicht gehen.
Von Irene Rapp
Innsbruck –Das heurige Jahr war ein gutes für die Tiroler Gemüsebauern – auch wenn die extreme Trockenheit die Notwendigkeit von Bewässerungsmöglichkeiten einmal mehr vor Auge führte.
„Das wird ein großes Thema der nächsten Jahre werden: zu schauen, gibt es Wasser, und inwieweit man es nutzen kann“ umschrieb es Ferdinand Grüner, Direktor der Landwirtschaftskammer.
Für Josef Schirmer, Obmann der Tiroler Gemüsebauern, ist ein weiterer Punkt wesentlich für die Arbeit der rund 50 professionellen Gemüsebauern: „Wir brauchen neue Saisonarbeitskräfte. Doch da legt sich die Regierung bei den Drittstaaten quer.“
Ansonsten gab es jedoch nur zufriedene Gesichter bei dem Gemüsefest, das gestern in der Wirtschaftskammer stattfand und zu dem sich Landwirte, Funktionäre und Handelspartner zum Erfahrungsaustausch zusammenfanden. „Etwa 80 Prozent der Ernte gehen direkt an Handelsketten und Gemüsehändler“, nannte Schirmer eindrucksvolle Fakten. In keinem anderen Bundesland sei die Partnerschaft zwischen Handel und heimischen Gemüsebauern so gut wie in Tirol. Beeindruckende Zahlen lieferte auch Fred Unmann, Gemüsebaureferent der Landwirtschaftskammer. So würden auf den Tiroler Feldern über 60 Gemüsearten wachsen, pro Jahr 30.000 Tonnen geerntet werden. Und auch heuer wartete man wieder mit einer Neuheit auf. Auf den Feldern von Josef Schirmer konnten rund 200 Kilo Tiroler Erdnüsse eingebracht werden.
„Keiner von uns hat schon je einmal gesehen, wie so etwas wächst“, zeigte Unmann Bilder von dem Versuch. Geröstet wurden die Tiroler Erdnüsse dann von der Firma Ischia in Innsbruck, rund eine halbe Stunde lang. „Ich könnte mir schon vorstellen, dass in Tirol künftig mehr Erdnüsse angebaut werden“, sagte Unmann. Und er hat schon eine Idee, was nächstes Jahr ausprobiert werden könnte – Ingwer nämlich.