„Standorte müssen bleiben“
Personalvertreter Herbert Bayer will nach Bekanntwerden der Pläne zur Zentralisierung der Finanzämter mit dem Finanzministerium verhandeln.
Von Max Strozzi
Wien –Man sei nicht im Kampfmodus, sondern im Diskussionsprozess, betont Herbert Bayer, Vorsitzender der Finanzgewerkschaft. Wie berichtet, plant Finanzminister Hartwig Löger (ÖVP) einen radikalen Umbau der Finanzverwaltung zu letztlich fünf Großbehörden. So sollen unter anderem die österreichweit 40 eigenständigen Finanzämter zu einem österreichischen Finanzamt verschmolzen werden, auch die neun Zollämter sollen in einem österreichischen Zollamt aufgehen.
Bayer hatte als Vorsitzender des Zentralausschusses – das ist das höchste Gremium der Personalvertretung – in einer internen E-Mail das Reformkonzept als „nicht akzeptabel“ bezeichnet und vor Zentralisierung gewarnt. „Das Beibehalten der funktionierenden, bestehenden regionalen Wirtschaftsraum-Strukturen mit einheitlicher Verantwortlichkeit und Führung ist für den Zentralausschuss unabdingbar“, so Bayer in dem Schreiben. Gleichzeitig wurde betont, dass Löger die Personalvertretung zum Dialog eingeladen habe.
Gestern war Bayer um weitere Kalmierung bemüht. „Uns ist sehr wichtig, dass die Standorte erhalten bleiben müssen. Ich gehe aber auch nicht davon aus, dass sie gefährdet sind“, erklärte Bayer gegenüber der TT: „Es gibt bei dem Grobkonzept einiges, was uns nicht gefällt. Wir haben aber einen sehr guten Dialog mit dem Finanzminister und er hat uns zugesichert, dass wir uns einbringen können.“ Welche konkreten Konsequenzen die vom Finanzministerium vorgeschlagene Reform auf die tägliche Arbeit haben würde? „Das kann man noch nicht exakt beurteilen, weil Detailfragen noch offen sind“, so Bayer: „Wir müssen schauen, dass das Finanzressort zukunftsfit aufgestellt wird. Hier sind wir derselben Meinung, wir haben nur einen anderen Ansatz.“