Innsbruck

FI, ÖVP und FPÖ fordern mehr Sicherheit in Mentlgasse

© Thomas Boehm / TT

Nach Anrainerbeschwerden bildete sich gestern eine Allianz abseits der Stadtkoalition. Man fordert den Bürgermeister auf, per Notrecht zu handeln.

Von Marco Witting

Innsbruck –Es seien „unhaltbare Zustände“ für die Anrainer. Zustände, die die Lebensqualität aller rund um die Mentlvilla in Innsbruck „enorm vermindern“ würden. Drogenkonsum, Lärm, Aggressivität und herumliegende Spritzen seien, so klagten in den vergangenen Tagen mehrfach Anwohner, mittlerweile ein Dauerzustand. Schließlich soll am 5. Oktober Anrainerberichten zufolge ein junger Mann nackt mit einer Überdosis vor einem Hauseingang gelegen sein. Das führte gestern am Rande des Innsbrucker Gemeinderats zu politischen Reaktionen und zu einer Allianz abseits der Stadtkoalition. Gemeinsam wollen Für Innsbruck (FI), ÖVP und FPÖ den Bürgermeister auffordern, „umgehend tätig“ zu werden. Ein politisch durchaus brisanter Zug.

Man wolle, dass „die Menschen gut und sicher leben können“, hieß es in einem gemeinsamen Statement der drei Fraktionen. Dieses war verbunden mit den Forderungen nach der Erlassung eines Alkoholverbotes, der Installation einer Videoüberwachung zur Prävention, der Entfernung der Telefonzelle und einer verstärkten Präsenz der Mobilen Überwachungsgruppe im betroffenen Bereich.

Eingebracht wurde dies (die Sitzung war bei Redaktionsschluss noch im Gange) vorerst nicht als Antrag, man sah ein gemeinsam verfasstes Schreiben (auch das Team Gerechtes Innsbruck und die Liste Fritz unterstützten das Anliegen) vielmehr als Petition. Aufgrund der Dringlichkeit wolle man den Bürgermeister darin bestärken, die Umsetzung der Forderungen auch mittels Notrecht sicherzustellen. Dass man keinen Dringlichkeitsantrag einbringen wollte, liege daran, dass dies den Prozess nur verlangsamen würde. Es brauche hier aber sehr schnell eine Lösung.

Anrainer hatten in den vergangenen zwei Wochen penibel diverse Vorfälle auch mit Fotos dokumentiert – und an alle Gemeinderäte versandt. Es gehe längst nicht mehr nur um Lärm, Müll oder herumliegende Spritzen. Die Zustände seien für die Anrainer nicht mehr tragbar, hieß es in dem Schreiben, das von rund 60 Anrainern der Südbahnstraße, Mentlgasse und Adamgasse unterschrieben wurde. Wie berichtet, gab es in jüngerer Vergangenheit mehrfach Diskussionen rund um Sozialeinrichtungen, nachdem sich Anrainer über die Situation in deren Umfeld beschwert hatten.

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