Aufregung in Israel: „Fauda“-Star heiratet muslimische TV-Moderatorin
Tel Aviv (APA/dpa) - Ein Schauspieler aus der Netflix-Serie „Fauda“ hat eine in Israel bekannte muslimische TV-Moderatorin geheiratet. Die E...
Tel Aviv (APA/dpa) - Ein Schauspieler aus der Netflix-Serie „Fauda“ hat eine in Israel bekannte muslimische TV-Moderatorin geheiratet. Die Eheschließung des jüdischen Zachi Halevy (43) mit der arabischen Lucy Aharish (37) löste bei rechts-religiösen Politikern teilweise heftige Reaktionen aus.
Innenminister Arie Deri von der strengreligiösen Shas-Partei sagte dem israelischen Armeesender am Donnerstag, das Paar habe einen Fehler gemacht. „Ihr werdet Kinder haben, und diese Kinder werden im Staat Israel Probleme mit ihrem Status haben“, sagte Deri. „Es tut weh, und es ist eine Privatsache, aber als Jude muss ich sagen: ich bin gegen diese Sachen, weil wir das jüdische Volk bewahren müssen.“ Er empfehle Aharish, zum Judentum überzutreten. „Mischehen“ gefährdeten den Fortbestand des jüdischen Volkes, sagte Deri.
Der Abgeordnete Oren Chasan von der Regierungspartei Likud schrieb bei Twitter sogar, Aharish habe den Schauspieler „verführt, um unserem Staat zu schaden und jüdische Nachfahren daran zu hindern, die jüdische Dynastie fortzusetzen“. Auch Bezalel Smotrich von der Siedlerpartei warnte vor „Assimilierung“, die „ein Glied aus der langen Kette des Volkes der Ewigkeit herausreißt“.
Lucy Aharish ist eine angesehene TV-Moderatorin in Israel. 2015 war sie öffentlich geehrt worden, als sie bei einer Zeremonie zum israelischen Unabhängigkeitstag eine Fackel entzünden durfte.
Halevy spielt in der international erfolgreichen Serie „Fauda“ das Mitglied einer Eliteeinheit der israelischen Armee. Die sogenannten „Mistaaravim“ dringen in der Serie als Araber verkleidet in Palästinensergebiete vor, um dort nach Terroristen zu fahnden.
Israelische Medien berichteten am Mittwochabend, Aharish und Halevy hätten überraschend geheiratet. Sie hätten ihre Partnerschaft vier Jahre lang geheimgehalten - offenbar aus Sorge vor negativen Reaktionen. In sozialen Netzwerken in Israel gab es aber auch Zuspruch, viele lobten ihren Schritt als mutig.