Grippewelle rollt auf Tirol zu: Ärzte setzen auf Vierfachimpfung
Die Grippewelle rollt in voller Stärke an. Heuer setzen Tirols Ärzte vor allem auf die Vierfachimpfung, die von der TGKK nicht bezahlt wird.
Von Brigitte Warenski
Innsbruck –Vergangenes Jahr hatte die Grippewelle Tirol voll erfasst. Auf dem Höhepunkt im Jänner waren in einer Woche fast 4900 Menschen wegen der Grippe oder eines grippalen Infekts im Krankenstand.
Franz Katzgraber, Leiter der Sanitätsdirektion Tirol, nimmt an, dass die Grippewelle heuer „ähnliche Höhen erreichen wird“. Die Saison grippaler Infekte hat bereits begonnen. Vergangene Woche waren laut Katzgraber 2394 Personen im Krankenstand. Die eigentliche Influenza breitet sich normalerweise erst nach Weihnachten aus, „vergangenes Jahr hatten wir aber bereits vor Weihnachten Grippeerkrankungen“, so Katzgraber. Für das Gros der Infektionswelle waren vor allem die Influenza-B-Viren der Linie Yamagata verantwortlich, vor denen nur die Vierfachimpfung schützt. Viele Ärzte haben laut Katzgraber 2017/2018 noch mit dem Dreifachimpfstoff geimpft, „heuer wird der Ärzteschaft empfohlen, den Vierfachimpfstoff zu verwenden“, erklärt Katzgraber. Er empfiehlt auch bei Kindern und Jugendlichen die Grippeimpfung, „denn der Motor jeder Epidemie sind die Kinder, weil sich die Viren in Kindergärten und Schulen rasch verbreiten“.
In Deutschland gibt es für die heurige Grippesaison eine Neuregelung: Viele Personengruppen haben Anspruch auf den Vierfachimpfstoff, das heißt, die Krankenkassen müssen zahlen. In Österreich muss jeder den Impfstoff (20,50 Euro) und die Impfkosten beim Arzt selbst bezahlen: „Die Grippeimpfung steht nicht im Nationalen Impfplan und daher gibt es keine Zuschüsse“, sagt Evelyne Walch, Pressesprecherin der Tiroler Gebietskrankenkasse.