Die Wiederauferstehung Ehrenbergs schreitet voran
Hornwerk und barockes Portal nach historischer Vorgabe nachgestaltet und zusammen mit Ausstellung „Angriff und Verteidigung“ eröffnet.
Von Helmut Mittermayr
Reutte –Unter großem Pomp wurde Freitag ein rekonstruiertes barockes Portal im Burgenensemble von Ehrenberg enthüllt. Der Durchlass im so genannten Hornwerk, der vor fast 300 Jahren errichtet worden ist, war nur ein Teil einer zweijährigen Restaurierungsstrecke, die nun mit einer offiziellen Feier abgeschlossen wurde. Insgesamt 712.000 Euro flossen in die Wiederherstellung des einsturzgefährdeten Hornwerks, das einst als Verteidigungsanlage gedient hatte. In Gewölben der Kanonenstellungen ist nun die frei zugängliche Dauerausstellung zum Thema „Angriff und Verteidigung – Festungsensemble Ehrenberg“ zu sehen. Um weitere 120.000 Euro ließ Burgengeschäftsführer Armin Walch, der in Reden für sein Schaffen hochgelobt wurde, das barocke Portal samt Durchgang wiederauferstehen. Alles – wie immer – kofinanziert von EU, Bund, Land, Gemeinde, TVB, Burgenverein und Sponsoren. Alle Arbeiten erfolgten in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt.
Gleich mehrere Festredner thematisierten den Zugang zu den historischen Anlagen. Armin Tschurtschenthaler, einer der Grundeigentümer, meinte etwa: „Mir ist wichtig, dass die Ruine frei und unentgeltlich zugängig ist.“ BM Alois Oberer dankte, dass dieser Teil der Liegenschaft kostenlos zur Verfügung gestellt wird –„keine Selbstverständlichkeit, wie wir aus anderen Erfahrungen wissen“. Ehrenberg ist laut Oberer längst zur größten Attraktion Reuttes geworden. Im letzten Jahr besuchten 350.000 Besucher die historische Anlage samt Museen, Ausstellungen, Highline 179, Hotel, Restaurant u. v. m. und sorgten für Millionenumsätze. In Kürze wird ein Schrägaufzug eröffnet, der älteren und geheingeschränkten Besuchern höhergelegene Abschnitte wie die Hängebrücke erschließen soll.
Angesichts der Dauerverkehrsproblematik auf der B179, teils von Ehrenberg mitverschuldet, regte TVB-Obmann Hermann Ruepp an, nach umweltverträglicheren Lösungen zu suchen. „Warum kann man die Zughaltestelle auf der Lähn nicht reaktivieren? So könnte man Ehrenberg ohne Auto und staufrei erreichen.“ Ruepp erinnerte an die Anfänge, „wo bei der Restaurierung der Klause von reiner Geldverschwendung gesprochen wurde. Und heute ist Ehrenberg eine unglaubliche touristische Attraktion.“