Bezirk Schwaz

Raum13 in Schwaz: Ein Büro zum Netzwerken

Noch sind die meisten Plätze im Coworking-Büro in Schwaz leer. Doch Unternehmer Christopher Miess (r.) will als Botschafter und erster Coworker in Schwaz die freien Arbeitsplätze füllen und sich mit kreativen Köpfen aus der Region vernetzen.
© Fankhauser

Anstatt allein zu Hause neben unzähligen Ablenkungen arbeitet Christopher Miess nun im Raum13 in Schwaz. Ein Ort, wo kreative Köpfe Raum zum Entfalten finden.

Von Eva-Maria Fankhauser

Schwaz –Leise klimpern die Tasten. Christopher Miess blickt angestrengt auf seinen Laptop. Immer wieder zückt er das Handy. Eine Nachricht jagt die nächste. Kurz lässt er seinen Blick schweifen. Noch ist das große Büro im ehemaligen Café Heiss in der Schwazer Innenstadt meist leer. Doch immer wieder kommen Interessenten vorbei und werfen einen Blick in den Raum13, dem so genannten Coworking Space. Vom Schreibtisch geht es einen Stock tiefer in die Küche. Miess holt sich etwas zu trinken. Dann verschlägt es ihn kurz in eine gemütliche Ecke. Überall im frisch renovierten Büro sind noch Überbleibsel des alten Cafés. Er macht es sich auf der roten Sitzbank im Eck gemütlich. Hinter ihm hängen alte Urkunden aus der Gründungszeit des Cafés. Miess telefoniert mit einem seiner Partner. Dann geht’s wieder an den Laptop.

Christopher Miess ist Unternehmer. Seine Technologieberatungsfirma sitzt in Singapur. Derzeit berät er u. a. das österreichische Finanzministerium rund um Blockchain-Technologie und Kryptowährungsregulierung. Der 30-Jährige ist viel unterwegs. Jettet von Singapur nach London, weiter nach San Francisco oder Berlin. Doch es zieht ihn immer wieder nach Schwaz. Dort sind nämlich seine Familie, seine Freunde. Er ist immer wieder für mehrere Tage oder ein bis zwei Wochen in Tirol. Doch zu Hause zu arbeiten fällt ihm schwer. Daher hat er sich einen fixen Platz im Coworking-Büro angemietet.

„Für mich ist es wichtig, dass ich irgendwohin gehen kann, wo eine Arbeitsatmosphäre herrscht. Raus aus dem Zuhause und hin zur Produktivität“, sagt Miess. Genauso wichtig ist ihm aber auch die Vernetzung, die im Coworking Space passiert. Immerhin treffen hier verschiedenste Branche aufeinander. Jeder kann sich dauerhaft oder für ein paar Tage einen Arbeitsplatz anmieten. Die Infrastruktur ist da – von der Kaffeemaschin­e über den Drucker, einer eigenen Dusche samt Ruheraum bis hin zu Internet und Laptops. „Da kann man auch oft interessante Geschäftsbeziehungen aufbauen“, sagt Miess. Er hat bereits in Singapur in einem Coworking-Büro gearbeitet und ist überzeugt, dass diese Idee in Schwaz gut ankommen wird. „Das wird aber noch etwas dauern. Die Leute können sich darunter oft noch nichts vorstellen“, meint der Unternehmer.

Bis zu 24 Arbeitsplätze werden im Raum13 geboten. Anfragen gebe es laut Betreiber Herwig Zöttl einige. Die müsse er nun aber erst selektieren und abklären. Abgesehen von Besuchen der Standortagentur Tirol und dem TVB Silberregion Karwendel sowie Miess ist das Büro allerdings noch recht leer. „In so manchem schlummert ein Riesenpotenzial, das kann man an einem Platz wie hier rausholen“, sagt Zöttl. Er ist froh, dass in Zusammenarbeit mit der Stadt dieser gemeinschaftliche Arbeitsraum entstanden ist. Dass der Raum13 nicht barrierefrei zugänglich ist, findet Zöttl schade. „Aber das ist in alten Gebäuden immer schwierig. Die Lage ist perfekt mitten in der Stadt und es sollt­e kein Problem sein, dass jeder hier raufkommt. Die Coworke­r helfen immer zusammen. Da tragen wir auch gern jemanden die Treppe herauf“, sagt er. Auch die fehlenden Parkplätze seien nachrangig.

Miess kommt immer zu Fuß. Er schätzt die zentrale Lage. Vor allem aber auch die Flexibilität. „Ich kann rund um die Uhr herkommen und arbeiten. Bei mir dauert es oft auch am Abend mal länger. Das ist alles kein Problem“, sagt er. Künftig kann man sogar per App die Tür aufmachen. Innovationsgeist und sich gegenseitig voranzutreiben ist für ihn ein großer Vorteil des Coworking-Büros. „Ich freue mich schon auf Events hier und darauf, mich mit anderen zu vernetzen“, sagt Miess. Er fühlt sich wohl an seinem Teilzeit-Schreibtisch in Schwaz.

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Angela Dähling

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