Bezirk Reutte

Land lehnt zusätzliche Pflegeplätze in Reutte ab

Verärgerung macht sich beim Reuttener Bürgermeister Luis Oberer breit, wenn es um die Zahl der Tagespflegeplätze im Seniorenwohn- und -pfleg...

Verärgerung macht sich beim Reuttener Bürgermeister Luis Oberer breit, wenn es um die Zahl der Tagespflegeplätze im Seniorenwohn- und -pflegeheim „Haus zum guten Hirten" geht.

Laut derzeit gültigem Strukturplan „Pflege" des Landes Tirol kann der Bezirk Reutte im Rahmen der Förderrichtlinien maximal 18 Tagespflegeplätze umsetzen. Zehn davon sind für die Region Reutte und Umgebung genehmigt. Diese zehn werden allesamt im Seniorenzentrum angeboten, da das „Haus Ehrenberg" die Tagespflege nicht im Leistungsprogramm hat. Vier Plätze sind dem Zwischentoren und je zwei dem Tannheimer Tal und dem Lechtal zugeteilt worden.

„Wir haben beim Land um Aufstockung der genehmigten Plätze von zehn auf 20 Tagespflegeplätze angesucht. Im Seniorenzentrum sind die strukturellen und personellen Voraussetzungen nachweislich gegeben. Obwohl dies der zuständigen Fachabteilung des Landes Tirol bekannt ist, wurde das Reuttener Ansuchen mit dem Hinweis auf die Einhaltung des Strukturplanes schriftlich abgelehnt", schüttelt Oberer den Kopf. Es habe allerdings dazu die Anmerkung gegeben, Reutte solle doch die übrigen Regionen fragen, ob sie bereit seien, ihre Kontingente weiterzugeben. Das Lechtal und das Tannheimer Tal haben der Region Reutte und Umgebung befristet bis Ende 2019 diese Möglichkeit gegeben, sodass das „Haus zum guten Hirten" aktuell 14 genehmigte Tagespflegeplätze hat, die von Montag bis Freitag in Anspruch genommen werden.

Bürgermeister Oberer kann die Entscheidung des Landes nicht nachvollziehen: „Das ist blanke Bürokratie und hat mit notwendigem, bedarfsorientiertem Handeln nichts gemeinsam. Auf der einen Seite wird beklagt, wie lange die Wartezeiten für eine Aufnahme in ein Seniorenheim sind und welche enormen Kosten ein stationärer Aufenthalt verursacht, und auf der anderen Seite gibt es eine Einrichtung, die mehr Möglichkeiten anbieten kann, und die erfährt nicht die entsprechende Unterstützung."

Die Tagespflege schließt die Lücke zwischen der ambulanten Versorgung und dem dauerhaften Aufenthalt in einem Seniorenheim. Durch das Angebot der Tagespflege werden die Angehörigen älterer Menschen, aber auch die mobilen Dienste stark entlastet. Genau diese Entlastung ermöglicht es den Betroffenen, länger im Kreis ihres bisherigen gewohnten Umfeldes zu leben.

Der Strukturplan des Landes in Sachen Pflege wird derzeit evaluiert. Die überarbeiteten Zahlen für den Bezirk Reutte werden vom zuständigen Landesrat Bernhard Tilg am 17. Oktober bei der nächsten Bürgermeisterkonferenz vorgestellt und sicher auch diskutiert. (TT, fasi)

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