Grüne wollen A12-Blockade: Radtour auf der Autobahn geplant
Fahrräder statt Pkw und Lkw – die Grünen im Bezirk möchten mit einer Autobahnblockade ein Zeichen setzen. Der Termin dafür steht noch nicht fest.
Wörgl, Kufstein — Die Grünen haben eine neue Sprecherin im Bezirk Kufstein. Nicole Schreyer legt ihr Amt aus privaten Gründen zurück, Iris Kahn aus Wörgl rückt nach. Die 45-jährige Pädagogin will sich ganz besonders der Sozial- und Bildungspolitik annehmen und — naheliegend im Bezirk — dem Verkehr.
„Auf der Wörgler Innsbrucker Straße fahren 24.000 Pkw, auf der anderen Seite kommen noch die Lkw dazu, gar nicht zu reden vom Verkehr auf der Autobahn. Die Situation in Wörgl ist unerträglich. Genauso wie in Kufstein", sagt Kahn. „Ich erinnere daran, dass die NR Carmen Schimanek im letzen Jahr eine unkomplizierte Vignettenlösung für Kufstein verspochen hat. Man sieht, es war nur ein Lippenbekenntnis und die FPÖ fällt auch in diesem Punkt um wie eine Biene nach einem Pestizid-Einsatz", ärgert sich Kahn.
Bevor das Fass „bei der Bevölkerung endgültig überläuft, wollen wir eine Blockade auf der Autobahn machen, da sind wir bereits im Gespräch mit Kufsteiner Gemeinderäten", verrät Kahn. „Wir wollen immer auf diese Situation aufmerksam machen, wir wollen sie nicht einfach hinnehmen. Steter Tropfen höhlt den Stein", betont Kahn. Sie könne sich eine Radtour auf der Autobahn vorstellen. Der Termin sei aber noch nicht fixiert. Zudem sei sie gegen Tempo 140 auf der Autobahn, auch für Elektroautos, „weil dann der Energieverbrauch steigt." Was Wörgl anbelangt, müssten Radfahrer gestärkt werden.
„Da gibt es noch zu wenig." Der grüne Landtagsabgeordnete Georg Kaltschmid will in der Verkehrsfrage auch die Touristiker und Seilbahner in die Pflicht nehmen und die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln forcieren. Bei den Grünen hofft man hinsichtlich des Bahnausbaus auf die bayerischen Gesinnungsgenossen, die derzeit dagegen sind. „Nach der Wahl werden wir sicher wieder Gespräche führen. Es gibt auch Verträge. Wir werden ganz Bayern wieder zur Vernunft bringen", ist Kaltschmid überzeugt. (wo)