Kunst

Mit Herzblut Gemaltes

© galerie maier

Bekanntes und Unbekanntes von Herbert Danler bei Maier.

Innsbruck –An Herbert Danler, der heuer 90 Jahre alt geworden wäre, erinnert die Galerie Maier mit einer Ausstellung, die sich schwerpunktmäßig auf jenen Teil des Œu­v­res des vor sieben Jahren verstorbenen Künstlers konzentriert, das man kaum kennt: seine Aquarelle und Gouachen. In denen sich der Boeckl-Schüler outet, der intuitive, auch das Zufällige zulassende Spieler mit Farben und Licht. Denn in diesen direkt vor dem Motiv entstandenen Impressionen geht es Danler nicht um das exakte Abbild des Gesehenen, als um Stimmungen, um Emotionen, die nicht zuletzt unmittelbar mit denen des Künstlers beim Akt des Malens zu tun haben.

Der Stubaier Herbert Danler war gern in hochgebirgigen Landschaften unterwegs, am liebsten in Südtirol. Malend ließ er den Blick von hoch oben über ganze Täler schweifen, an düsteren Tagen genauso wie an sonnig herbstlichen. Transportiert in einem die Wirklichkeit zu mehr oder weniger assoziativen Farbflecken zerlegenden Blick. Jede archaische Schwere, die man mit der Kunst Herbert Danlers verbindet, fehlt den besten dieser wunderbar luftigen Papierarbeiten.

Die Ausstellung bei Maier zeigt aber auch einen Danler, wie man ihn erwartet. Den von Wehmut erfüllten Chronisten einer untergehenden bergbäuerlichen Kultur. Komprimiert in einer tonigen Farbigkeit zu schwerblütig daherkommenden Ikonen. Zufällig ist in diesen Bildern nur ganz selten etwas, die Konturen sind stark, die Komposition flächig, außer bei einigen ungewohnt expressiv, fast wild angelegten Großformaten. Nicht fehlen darf in einer Danler-Ausstellung aber auch der Radierer, als der er noch mehr als als Maler zum nostalgisch durchpulsten Nachrufer auf das Gestern wird. (schlo)