Auf Pflichtprogramm folgte bei AST die Kür
Weltweit gefragte Eisspezialisten der AST feierten den gelungenen Umzug von Reutte nach Höfen.
Von Hans Nikolussi
Höfen –„Das hätte ich nie zu träumen gewagt, dass es in unserer Gemeinde einmal eine Veranstaltungshalle mit einem Eisplatz gibt“, meinte Bürgermeister Vinzenz Knapp launig, als er Donnerstagnachmittag in der riesigen, freigeräumten Produktionshalle der „AST“ das Wort an die zahlreichen Gäste und die Belegschaft richtete. Mit einem ganz besonderen Event feierte das in Reuttener Gemeindebesitz stehende, weltweit tätige Eis- und Solartechnik-Unternehmen den im Frühjahr vollzogenen Umzug von Reutte nach Höfen. Eben auch mit einer Eisbahn im Gebäude, auf der Showacts für Staunen sorgten. Geschäftsfreunde und Kunden aus aller Welt, sogar aus China, waren gekommen, um sich vor Ort ein Bild von der Leistungsfähigkeit des Außerferner „Eiserzeugers“ zu machen.
Die Geschäftsführung mit Klaus Schiffer, Peter Hirvell und EWR-Vorstand Michael Hold sprach von einem Meilenstein in der Erfolgsgeschichte des Unternehmens der EWR-Gruppe und betonte die Richtigkeit des Standortwechsels nach Höfen.
Dem florierenden Unternehmen stehen im Gebäude der Koch Immobilien nach Um- und Zubauten nun ausreichend Büro- und Lagerräume, eine Werkstätte für Eispflegemaschinen, eine große Produktionshalle, überdachte Lagerflächen sowie ein optimales Umfeld für die Logistik zur Verfügung. 50 Mitarbeiter finden ideale Voraussetzungen und seien „bis in die Haarspitzen motiviert“. Die weltweit hohe Nachfrage auf dem Eissportsegment, sowohl was den Publikumslauf angeht als auch für Sportevents, will AST nun noch besser abdecken.
Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf sah in den Investitionen in Höfen ein Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Außerfern und attestierte dem exportorientierten Unternehmen, auf einem erfolgreichen Weg zu sein. Eisbahnen, nun aus Höfen, werden weltweit von Moskau über die Schweiz und China bis in die Vereinigten Staaten geschätzt und finden sich auf vielen Luxuslinern auf den Weltmeeren.
Eigentümervertreter BM Alois Oberer, der mit dem „Ziehenlassen“ eines Gemeindebetriebes nicht nur Lob erntete, sah mit der Entscheidung der Marktgemeinde Reutte „eine starke Komponente der Entpolitisierung“ in der Frage von Betriebsansiedlungen. Alles dem Lukrieren von Kommunalsteuern unterzuordnen, sei der falsche Weg, meinte Oberer.
Abhilfe könnte seiner Meinung nach die Aufteilung der Kommunalsteuer nach einem Einwohnerschlüssel auf alle Gemeinden eines Planungsverbandes schaffen. Bei der Raumplanung forderte er einen „Adlerblick“ über größere Gebiete, um infrastrukturelle Verbesserungen, umweltschonendere Vorgangsweisen und geringere Verkehrsbeeinträchtigungen zu erreichen. Mit seinem Bürgermeisterkollegen aus Höfen sah er sich mit diesen Vorstellungen auf einer Linie.