USA

Hurrikan „Michael“: Zahl der Toten stieg auf mindestens 13

Vielerorts stand nach Hurrikan "Michael" kein Stein mehr auf dem anderen.
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Hurrikan „Michael“ ist inzwischen nur noch ein tropischer Sturm und auf den Atlantik gewandert. Nur langsam wird das Ausmaß der verheerenden Schäden deutlich – und die Zahl der Todesopfer steigt. Die Rettungskräfte suchen nach möglichen weiteren Opfern.

Von Can Merey und Shabtai Gold, dpa

Panama City Beach – Hurrikan „Michael“ ist mit verheerender Zerstörungskraft über die USAgezogen und hat in mindestens vier Bundesstaaten Menschenleben gekostet. Die Zahl der Todesopfer ist auf mindestens 13 gestiegen. Nachdem der Wirbelsturm an der Golfküste von Florida ganze Ortschaften dem Erdboden gleich gemacht hatte, meldeten die Behörden im Bundesstaat Virginia am Freitag fünf Sturm-Tote. In Florida, Georgia und North Carolina kamen insgesamt mindestens acht Menschen durch den Wirbelsturm ums Leben.

Opferzahl könnte weiter steigen

Die Behörden rechnen mit weiteren Todesopfern. Der Chef der US-Katastrophenschutzbehörde Fema, Brock Long, sagte dem Sender CNNam Freitagmorgen (Ortszeit):„Ich erwarte, dass die Opferzahl heute und morgen weiter steigen könnte.“ Rettungskräfte arbeiteten sich immer noch durch Trümmer hindurch. CNN sprach von einem „historischen Hurrikan“.

„Michael“ war am Mittwoch in der Nähe des Ortes Mexico Beach in Florida auf Land getroffen – als Hurrikan der Kategorie vier mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 250 Kilometern pro Stunde. Er lag damit nur knapp unter der höchsten Kategorie fünf. Es war nach Angaben des Nationalen Wetterdienstes der stärkste Hurrikan, der diesen Teil Floridas seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1851 getroffen hat.

"Michael" war am Mittwoch mit Windgeschwindigkeiten von 250 Kilometern je Stunde (km/h) in der Panhandle genannte Küstenregion im Norden Floridas auf Land getroffen.
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1,5 Mio. Haushalte ohne Strom, Ortschaften zerstört

„Michael“ zog danach weiter nach Georgia, wo er vom Hurrikan zu einem tropischen Sturm heruntergestuft wurde. Er streifte Alabama, bevor er weiterzog über South Carolina, North Carolina, Virginia und Delaware. Inzwischen ist der Sturm über dem Atlantik. Das Nationale Hurrikan-Zentrum hob alle Sturmwarnungen für die USA im Zusammenhang mit „Michael“auf.

Nach Angaben von US-Medien und Behörden waren am Freitagmorgen insgesamt mehr als 1,5Millionen Anschlüsse in den betroffenen Bundesstaaten ohne Strom. Die Katastrophenschutzbehörde in Virginia meldete alleine 520.000 Stromausfälle und 1200 gesperrte Straßen.

Die Schäden durch Hurrikan "Michael" sind enorm.
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Der Sturm hinterließ großflächige Zerstörung. Einzelne Ortschaften wurden in weiten Teilen zerstört, Häuser stürzten ein, Bäume knickten reihenweise um. Das ganze Ausmaß der Schäden zeichnet sich nur nach und nach ab.

Gouverneur: „Dieser Hurrikan war ein Monster“

Das Nationale Hurrikan-Zentrum hatte vor meterhohen Sturmfluten gewarnt. Doch der Sturm gewann unerwartet schnell an Stärke, und viele Menschen brachten sich nicht rechtzeitig in Sicherheit. Viele Überlebende stehen nun vor den Trümmern ihrer Existenz. In dem kleinen Ort Mexico Beach, wo der Sturm als erstes auf die Küste getroffen war, zeigte sich ein Bild großflächiger Zerstörung.

Rekord-Hurrikan "Michael" flutete nicht nur Küstenorte, er entwurzelte Bäume und zerstörte Häuser - mit tödlichen Folgen.
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Rettungskräfte drangen erst nach und nach zu den betroffenen Gebieten durch, um dort nach Verletzten zu suchen und Menschen mit Strom, Wasser und Essen zu versorgen. Diese Einsätze hätten nun die absolute Priorität, sagte Floridas Gouverneur Rick Scott. „Dieser Hurrikan war ein Monster.“ Er habe schier unfassbare Zerstörung hinterlassen.

Trump sichert Hilfe zu

Auch US-Präsident Donald Trump hatte am Donnerstag in Washington gesagt, der Hurrikan habe gewaltige Schäden angerichtet. Einen derart gewaltigen Hurrikan und eine solch massive Zerstörung habe das Land selten erlebt. Die Regierung stehe permanent in Kontakt mit den Verantwortlichen in den betroffenen Staaten. „Wir werden alles in unserer Macht stehende tun, um denen zu helfen, die Hilfe brauchen“, versicherte er. Man werde nicht ruhen, „bis der Job erledigt ist“.

Erst Mitte September hatte Tropensturm „Florence“ die Südostküste der USA getroffen und vor allem in North und South Carolina schwere Überschwemmungen verursacht. Mehrere Dutzend Menschen kamen durch „Florence“ und die Folgen des Sturms ums Leben.