Osttirol

Arbeit plus Urlaub ergibt Innovation in Osttirol

© Oblasser

„Coworkation“ heißt ein neues Konzept, das Arbeit und Urlaub unter einen Hut bringt. Osttirol wäre als Ziel bestens geeignet.

Von Catharina Oblasser

Matrei –Große Firmen tun es längst, kleine auch: Eine Gruppe von Mitarbeitern, die gemeinsam an Innovationen arbeitet, wird nicht in einen sterilen Seminarraum geschickt, sondern an einen Urlaubsort. Arbeit und Erholung greifen für mehrere Tage oder Wochen ineinander, man lernt sich besser kennen, hat gemeinsam Spaß und erzielt im Idealfall ein weitaus besseres Ergebnis als bei herkömmlicher Gruppenarbeit.

Diese neue Art der Innovationsfindung hat auch einen Namen: „Coworkation“, das ist eine Zusammensetzung aus „Co“ (gemeinsam), „work“ (Arbeit) und „vacation“ (Urlaub). Orte, an denen solche „Coworkations“ stattfinden könnten, gibt es generell in den Alpen und auch in Osttirol – darüber sind sich die Mitglieder einer Projektgruppe einig. Koordinator ist Michael Hohenwarter vom Regionsmanagement Osttirol. Er hat zur Präsentation in den Matreier Kesslerstadl geladen. Mit dabei waren unter anderem Alex Schmid und Veronika Müller vom Standortmarketing Miesbach (Bayern), Vertreterinnen der Standortagentur Tirol und ähnlicher Einrichtungen in Südtirol.

Zwei „Coworkation“- Standorte gibt es in Osttirol bereits, obwohl sie bisher nicht mit diesem Namen bezeichnet wurden: der Kollreiderhof in Anras und zukünftig auch der Matreier Kesslerstadl.

„Der Kollreiderhof wurde 2012 renoviert und umgebaut“, berichtet Managerin Stefanie Walchensteiner. „Seither haben mehrere Firmen das Haus gemietet und Arbeit mit Urlaub verbunden.“ Gerti Brugger vom Kesslerstadl ist gerade dabei, das Obergeschoß zu einer Ferienwohnung umzubauen, um auch dort Coworkation anzubieten. „Eine gemeinsame Plattform dafür wäre wünschenswert, damit Anbieter und Suchende leichter miteinander in Kontakt treten können“, sagt Brugger.

Für Michael Hohenwarter ist Coworkation angesichts der sich verändernden Arbeitswelt eine Chance, neue Zielgruppen anzusprechen. Im November soll ein länder­übergreifender Verein gegründet werden, man will EU-Fördermittel lukrieren.