Hochwasserschutz in Imst: Hoffen auf Weihnachten
Drei Jahre wurde nachgebessert: Am fehlenden Hochwasserschutz für die Stadt Imst hängen auch viele Betriebe und Arbeitsplätze.
Von Alexander Paschinger
Imst –Zumindest die Zahlen wurden bereits gebändigt. Die ersten Ergebnisse der Donau Consult von 2012 hatten nämlich die Münder bei den verantwortlichen offen stehen lassen: 140 m³ Wasser pro Sekunde drohten beim Horrorszenario über die Bäche und das Gurgltal in Richtung Imst zu strömen. „Das Agrarzentrum würde 2,80 m im Wasser stehen“, rief BM Stefan Weirather bei der Gemeindeversammlung am Dienstag in Erinnerung. Drei Jahre wurde nun untersucht und die Menge auf 109 m³ revidiert. Für die Wildbäche wird binnen der nächsten zwei Wochen ein Gefahrenplan von der Wildbach- und Lawinenverbauung präsentiert, zu Weihnachten rechnet Weirather mit dem Zonenplan der Abteilung Wasserbau des Landes, die für Gewässer im Tal zuständig ist.
Diese Pläne sollten Grundlage für die anstehenden Verbauungen werden. Besonders wichtig sind diese für Betriebe und damit verbundene Arbeitsplätze in der Imster Industriezone. „Wir müssen die Sicherheit der Unternehmen gewährleisten“, hofft Weirather auf Weihnachten.
„Ich muss dazu sagen, dass die Donau Consult keinen Fehler gemacht hat“, betonte der Stadtchef vor den Gemeindebürgern. Sie arbeitete 2012 mit jenen Daten, die zur Verfügung standen. Er, Weirather, wurde von Experten darauf aufmerksam gemacht, dass diese 140 m³ wohl zu hoch angesetzt seien. „Die Untersuchungen nahmen eine Riesendimension an“, so Weirather. Die Hydrogeologie wurde im Gurgltal noch einmal genau unter die Lupe genommen, die verschiedenen Regenereignisse analysiert.
Klar ist mittlerweile, dass sich die Hochwasserwelle aus dem Gurgltal langsamer aufbaut als das Wasser von den Wildbächen Malchbach, Schinterbach und Salvesen in die Stadt donnert. Vor allem der Malchbach hat es in sich: „90 m³ pro Sekunde im Extremfall“, schildert Weirather. Das kann das Bachbett im Unterlauf nicht schlucken.
Retention werde es im Gurgltal weiterhin brauchen – aber nicht mehr in dem befürchteten Ausmaß. Das hätte 500 Grundeigentümer betroffen, was eine Einigung extrem erschwert hätte. „Die Rückhaltung kann zwischen Tarrenz und Imst auf Gemeindegutsagrargrund passieren.“ Und wichtig sei der Längsausbau des Unterlaufes, der vor 20 Jahren nicht weiter verfolgt worden war.