Tennis: Sieg gegen Querrey führt für Thiem über gute Return-Leistung
Wien (APA) - Für Dominic Thiem geht es am Donnerstag auf dem angestrebten Weg zu seinem besten Wien-Abschneiden im Achtelfinale erneut gegen...
Wien (APA) - Für Dominic Thiem geht es am Donnerstag auf dem angestrebten Weg zu seinem besten Wien-Abschneiden im Achtelfinale erneut gegen einen Ungesetzten. Nach dem 7:5,7:6(5) am Dienstag gegen den belgischen Qualifikanten Ruben Bemelmans wartet mit Sam Querrey ein anderer Spieler-Typ auf den Lokalmatador. Fraglos führt der Sieg über den US-Amerikaner für Thiem über einen klar verbesserten Return.
Gegen Bemelmans klappte es da nur gegen Ende des ersten Satzes nach Wunsch, das war letztlich mit match-entscheidend. Thiem erarbeitete sich in seinen letzten beiden Returnspielen dieses Durchgangs sechs Breakbälle, der fünfte saß zum Satzgewinn. „Das war der Schwachpunkt, der Return“, sagte Thiem in seiner Match-Analyse. „Er hat mir das eine Break geschenkt. Es hätte sonst auch in einen dritten Satz gehen können.“
So aber war die Nummer 1 des Erste Bank Open in zwei Sätzen durch, wie nur drei weitere von zwölf bis Dienstagabend festgestandene Achtelfinalisten. Auch Querrey gab beim 6:3,3:6,6:3 gegen den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga einen Satz ab. Für Thiem ist das kein Zufall. „Es ist schwer zum Returnieren“, meinte er über die Bedingungen. „Es ist extrem warm in der Halle, das macht das Spiel schneller. Deswegen gehen viele Spiele tief in den Satz oder ins Tiebreak.“
Thiem sollte sich in der Wiener Stadthalle an die Verhältnisse von seinem Turniersieg im September in St. Petersburg erinnert fühlen, das träfe aber nur auf den Belag zu. „Sonst sind die Bedingungen komplett anders“, erklärte der 25-Jährige. „In St. Petersburg war es relativ kühl in der Halle und es waren Head-Bälle (in Wien Dunlop, Anm.).“ Anders sei in Wien aber auch die Stimmung. „Das Gefühl vor heimischer Kulisse ist immer unglaublich“, meinte Thiem.
So seien die Momente nach Siegen unbezahlbar, nach Kampfsiegen sei es noch schöner. „Ich werde nie vergessen, beim Tsonga-Match, als ich gesehen habe, dass die Halle bummvoll ist, und das meine Knie komplett zum Schlottern gebracht hat“, sprach er das letztlich knapp verlorene Viertelfinale 2013 an. „Das Gefühl trage ich bis heute mit.“ Für die für den Abend zu erwartende Querrey-Partie ist wohl erneut mit einer sehr gut gefüllten Stadthalle zu rechnen.
Thiem führt im Head-to-Head 2:1, wird die Unterstützung der Fans aber brauchen. „Ich werde mir vielleicht jemand nehmen, der sehr, sehr gut serviert und Returns trainieren“, nahm sich der Weltranglisten-Achte für Mittwoch vor. Querrey bezeichnete er als riesigen Indoor-Spieler. „Der lebt von seinem Aufschlag, aber der ist richtig, richtig gut. Er riskiert bei den Return-Games, das kann ihm teilweise aufgehen. Dann wird es tough für mich.“ Es werde auf Nuancen ankommen.
Für den 31-jährigen Querrey war der Sieg über Tsonga sein überhaupt erster in Wien, nachdem er 2011 und 2017 in der ersten Runde der Qualifikation bzw. des Hauptbewerbs ausgeschieden war. Generell war es für den 1,98-m-Mann mit Wohnsitz Las Vegas kein besonderes Jahr, beim 250er im Februar in New York verzeichnete er seinen einzigen Finaleinzug. Die Weltrangliste spuckte ihn Ende Februar auf seinem Karrierehoch von 11 aus, nun ist er lediglich 56.