Erdogan: Erlauben keine Vertuschung von Khashoggis Tod
Istanbul (APA/dpa/AFP) - Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat angekündigt, die für den Tod des saudi-arabischen Journalisten Jam...
Istanbul (APA/dpa/AFP) - Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat angekündigt, die für den Tod des saudi-arabischen Journalisten Jamal Khashoggi Verantwortlichen nicht ungeschoren davonkommen zu lassen. „Wir sind entschlossen, keine Vertuschung dieses Mordes zu erlauben“, sagte Erdogan am Mittwoch. Sein Land werde sicherstellen, dass sich keine Verantwortlichen vor der Justiz drücken könnten.
Das gelte für diejenigen, die den Befehl gegeben hätten, genauso wie für diejenigen, die die Tat ausgeführt hätten, ergänzte Erdogan. Laut dem türkischen Staatschef werden die Ermittlungsergebnisse weiterhin mit den Partnern geteilt, um „Licht in die dunklen Seiten dieses Mordes zu bringen“.
US-Präsident Donald Trump hatte am Dienstag die Tötung des Journalisten als „totales Fiasko“ bezeichnet und von einer Vertuschung gesprochen. Die USA verhängten Visa-Sperren gegen 21 Saudi-Araber. Die USA und Saudi-Arabien sind eng miteinander verbündet.
Der iranische Präsident Hassan Rouhani sagte laut der Agentur IRNA, Saudi-Arabien hätte Khashoggi ohne den Schutz der USA niemals ermordet. Er forderte zugleich die Türkei zu unabhängigen Ermittlungen auf. Die beiden Erzrivalen Iran und Saudi-Arabien ringen um Einfluss in der Region und liefern sich auch einen Stellvertreterkrieg im Jemen, der im Zuge des Falles Khashoggi verstärkt ins Blickfeld rückt.
Khashoggi verschwand bei einem Besuch des saudi-arabischen Konsulats in Istanbul am 2. Oktober. Saudi-Arabien wies wochenlang den Verdacht zurück, der Regierungskritiker sei dort getötet worden. Erst vor wenigen Tagen räumte die Führung in Riad seinen Tod ein. Die Türkei vermutet, dass Khashoggi in dem Konsulat getötet und zerstückelt wurde.