Armut: Hörl sorgt für kollektive Empörung
Mehr hat es in der Armutsdebatte nicht mehr benötigt als einen Wirtschaftsbundobmann Franz Hörl (VP), der einerseits ein Impulspaket Soziale...
Mehr hat es in der Armutsdebatte nicht mehr benötigt als einen Wirtschaftsbundobmann Franz Hörl (VP), der einerseits ein Impulspaket Soziales in Frage stellt, andererseits daran festhält, dass Arbeit der beste Weg zur Integration sei. So zu lesen gestern in der TT.
AK-Chef Erwin Zangerl, selbst mitten im Wahlkampf für die 2019 anstehenden Arbeiterkammerwahlen, wirft Hörl vor, nun „natürlich alles kleinzurechnen, außer das eigene Ego“. Damit bezieht sich Zangerl auf das Hörl’sche Hinterfragen der Zahl der Armutsgefährdeten im Land, andererseits das „künstliche Aufrechnen“ beispielsweise der Einsparungen durch die Kassenfusion im Bund.
Verwundert ob der Aussagen des Wirtschaftsbundobmannes zeigt sich auch FP-Parteichef Markus Abwerzger: „Es wäre ein großer Fehler, wenn man nun versucht, die Wirtschaftsförderungen gegenüber dem Sozialbereich aufzurechnen.“ Gar falsch, so Abwerzger, sei Hörls Annahme, dass sich mit Investitionen in die Wirtschaft die sozialen Probleme quasi von selbst lösen würden: „Das ist ein Trugschluss.“ In vielen Bereichen fehle das Geld, sagt Abwerzger – für die Dezentralisierung von Beratungseinrichtungen oder auch für betreute WGs für Jugendliche in Konfliktsituationen: „Gezielte Investitionen in den Sozialbereich sind Investitionen in die Zukunft.“
Liste-Fritz-Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider meint zu Hörl, dass diesen gar alle Geister verlassen haben müssen: „Entweder er hat die Armutsstudie nicht gelesen, oder sein überdimensionales Bonzen-Ego verstellt ihm jeden Blick auf die Realität.“ Sie fordert die ÖVP auf, nach Hörls Aussagen nicht zur Tagesordnung überzugehen: „Vor allem die Wirtschaftskammer muss sich darüber klar werden, welche Ziele sie verfolgen will.“ (TT, mami)