Frankfurter Börse

Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Trübe Konjunkturdaten, teilweise enttäuschende Unternehmenszahlen sowie eine schwache Tendenz an der Wall ...

Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Trübe Konjunkturdaten, teilweise enttäuschende Unternehmenszahlen sowie eine schwache Tendenz an der Wall Street haben den deutschen Aktienmarkt auch am Mittwoch ins Minus befördert. Der DAX zehrte im späten Handel seinen Nachmittagsgewinn von bis zu 0,8 Prozent komplett auf und schloss 0,73 Prozent tiefer bei 11.191,63 Punkten. Mit 11.166 Zählern war er kurz zuvor auf das tiefste Niveau seit Dezember 2016 gefallen. Der MDax endete mit einem Rückgang um 0,57 Prozent bei 23.278,15 Punkten.

Am Mittwoch wurden die Einkaufsmanagerindizes für Deutschland und die Eurozone veröffentlicht, die hinter den Markterwartungen zurückblieben. „Sehr wahrscheinlicher Grund für die schwachen Konjunkturzahlen: die zähen Brexit-Verhandlungen und die weiter angespannte Lage zwischen Brüssel und Rom“, meinte Jens Klatt, Vermögensverwalter bei JK Trading.

Zur Wochenmitte galt es die Resultate der Deutschen Bank zu verarbeiten. Das Institut konnte seine Anleger aber nicht damit überzeugen, nach drei Verlustjahren für 2018 wieder einen Gewinn anzupeilen. Analysten äußerten sich enttäuscht zum dritten Quartal: Laut Jernej Omahen von Goldman Sachs war das Abschneiden aus operativer Sicht eher schwach. Die Papiere sackten um rund 4,8 Prozent ab und gehörten damit zu den schwächsten Dax-Werten.

Im DAX waren die Aktien von Adidas mit 1,8 Prozent Plus besonders gefragt, während der jüngste Kursrutsch bei Infineon um 4,7 Prozent weiter ging. Beide Aktien wurden in unterschiedlichen Richtungen von branchenweiten Trends beeinflusst. Lifestyle-Produkte wie im Falle von Adidas waren unter anderem wegen positiver Umsatzzahlen des Luxusgüterkonzerns Kering gefragt. Auch Puma profitierten davon im MDax mit einem Anstieg um 1,4 Prozent.

Infineon dagegen blieben auf Talfahrt, weil Halbleiterwerte allgemein unter einer vorsichtigen Prognose von Texas Instruments litten. Folgen hatte dies hierzulande auch bei Dialog Semiconductor mit einem Abschlag von mehr als 8 Prozent. Bei den Papieren des Waferherstellers Siltronic ging der freie Fall mit einem zusätzlichen Verlust von 9 Prozent weiter.

Für die Anteile der Deutschen Telekom ging es um 0,9 Prozent nach oben. Sie setzten damit ihre jüngste relative Stärke im Vergleich zum Gesamtmarkt fort. Einen neuen Schub verlieh nun eine optimistische Stimme des Bankhauses Metzler. Takkt-Aktien schossen nach einer Kaufempfehlung der Commerzbank um mehr als 6 Prozent nach oben.

Der Stahlhändler Klöckner & Co enttäuschte den Markt mit Zahlen zum dritten Quartal. Die Aktie fiel in einem insgesamt trüben Branchenumfeld um über 10 Prozent. Die Stahlbranche allgemein litt unter einer Kürzung des Gewinnausblick des österreichischen Stahlkonzerns voestalpine. Salzgitter büßten mehr als 5 Prozent und Thyssenkrupp 2,3 Prozent ein. Die Aktien des Abfüll- und Verpackungsanlagenherstellers Krones fielen nach einer Gewinnwarnung um mehr als 8 Prozent.

~ ISIN DE0008469008 ~ APA542 2018-10-24/18:23