Den Haag soll sich für Gewalt gegen „Deutschenmädchen“ entschuldigen

Amsterdam (APA/dpa) - Eine niederländische Stiftung hat eine offizielle Entschuldigung für die Misshandlung von sogenannten „Deutschenmädche...

Amsterdam (APA/dpa) - Eine niederländische Stiftung hat eine offizielle Entschuldigung für die Misshandlung von sogenannten „Deutschenmädchen“ nach dem Zweiten Weltkrieg in den Niederlanden gefordert. Die Regierung in Den Haag müsse die Verletzung der Menschenrechte der Frauen und Mädchen anerkennen, schreibt die Stiftung „Arbeitsgruppe Anerkennung“ in einem am Donnerstag veröffentlichten Brief an die Regierung.

In der vergangenen Woche hatte sich die norwegische Regierung für die Misshandlung von Mädchen und Frauen entschuldigt, die sich während des Krieges mit Deutschen eingelassen hatten. „Auch der niederländische Staat hat damals nicht verhindert, dass die Menschenrechte dieser Gruppe Frauen und Mädchen weitgehend verletzt wurden und es gibt allen Grund, um genau wie die norwegische Regierung, sich dafür zu entschuldigen“, heißt es in dem Brief.

Über 100.000 Niederländerinnen hatten schätzungsweise von 1940 bis 1945 eine Beziehung zu deutschen Soldaten. Nach Ende des Krieges wurden sie als „Moffenmeiden“ beschimpft (Mof ist das niederländische Schimpfwort für Deutsche). In über 100 Dörfern und Städten wurden viele öffentlich kahl geschoren und misshandelt. Sie seien „schwer erniedrigt, vergewaltigt und festgehalten“ worden, schreibt die Arbeitsgruppe. Daran hätten sich auch damalige niederländische Streitkräfte beteiligt.