Chef bestätigt: Auf WhatsApp wird Werbung angezeigt
Die Werbung soll künftig in der Statusanzeige von WhatsApp dargestellt werden. Die Gründer des Nachrichtendienstes sind strikt dagegen.
Neu Delhi – Schon länger wurde damit gerechnet, nun hat es der WhatsApp-CEO Chris Daniels bestätigt: „Im Status-Bereich von WhatsApp wird bald Werbung einlaufen“, erklärte er Reportern am Mittwoch in Neu Delhi.
Die Werbung soll sowohl die Haupteinnahmequelle des Unternehmens selbst werden, als auch eine Möglichkeit für andere Firmen sein, Menschen über den Messenger-Dienst zu erreichen. Einen konkreten Zeitpunkt, wann die Werbung startet, nannte Daniels im Gespräch mit Outlook India nicht. Geht es nach Facebook, seit 2014 Besitzer von WhatsApp, kann es nicht schnell genug gehen. Laut Medienberichten pocht das Unternehmen seit der Übernahme auf weitere Monetisierung und hat das Facebook eigene Marketing-Team beauftragt, die WhatsApp-Werbung zu übernehmen.
WhatsApp-Gründer dagegen
Vor ein paar Wochen erst haben die beiden WhatsApp-Gründer Jan Koum und Brian Acton das Unternehmen verlassen. Offenbar ging dem ein langer Streit mit Facebook-Chef Mark Zuckerberg voraus, der die beiden massiv unter Druck setzte. In der Öffentlichkeit äußerten sich die beiden nach dem Ausscheiden selbstkritisch. Sie bekräftigten, dass Werbung als das übliche Geschäftsmodell für Facebook-Dienste nicht zu WhatsApp passe. Dem Forbes-Magazin hatte Acton etwa über Facebooks Führungsriege um Zuckerberg gesagt: „Sie sind gute Geschäftsleute. Sie stehen nur für eine Reihe von Geschäftspraktiken, Prinzipien und Ethik, mit denen ich nicht unbedingt einverstanden bin.“
Beliebtester Nachrichtendienst
Von Facebook-Seite sei schon wenige Jahre nach der Übernahme unter anderem vorgeschlagen worden, Werbung in der Status-Anzeige der Nutzer zu platzieren. Das sei bei den WhatsApp-Gründern gleich auf heftigen Widerstand gestoßen. Sie hätten auch befürchtet, dass die Komplett-Verschlüsselung bei WhatsApp bei der Kommunikation zwischen Nutzern und Unternehmen aufgeweicht werden könnte.
Whatsapp hat mittlerweile 1,5 Milliarden Nutzer und ist damit der beliebteste Messenger weltweit. Datenschützer betonen immer wieder, dass auf sichere Dienste wie Signal oder Threema umgestiegen werden sollte, die nicht in der Hand von Facebook sind, wenn auf eine sichere Verschlüsselung Wert gelegt wird. (TT.com/APA/dpa)