Kickboxen

Zwei Kickbox-Europameistertitel für den Unverwüstlichen

Der Tiroler Roman Bründl gewann in Maribor zweimal EM-Gold.
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Binnen 24 Stunden erkämpfte sich Tirols Kickboxer Roman Bründl erstmals zwei Titel bei einer EM. Freundin Sonja Stacher feierte ihre Gold-Premiere.

Von Roman Stelzl

Hopfgarten — Ein paar blaue Flecken drücken an der ein oder anderen Stelle, als Roman Bründl am Montag am Schreibtisch Platz nimmt. Die Kickbox-Woche bei der Europameisterschaft in Maribor (SLO) war intensiv. Sie brachte nach 2016 erneut zwei Goldmedaillen (Pointfighting, Leichtkontakt) mit sich — aber ansonsten hinterließ die EM beim 28-jährigen Hopfgartener kaum Spuren. „Verletzungen ...", überlegt Bründl kurz nach der Frage, wann er sich schon einmal gröber wehgetan habe. „Ich habe mir im Frühjahr eine Rippe gebrochen im Training. Das war das erste Mal in 18 Jahren, dass mir ein bisschen mehr passiert ist."

Zwei Titel binnen 24 Stunden gewann der Tiroler.
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In einem Sport, in dem es viel um austeilen, noch mehr um einstecken geht, klingt das verwunderlich. Weniger verwunderlich klingt es aber im Falle des nunmehr vierfachen Europameisters, der in seiner Klasse (bis 89 Kilogramm) eine Klasse für sich ist. Ob die Unverwüstlichkeit ein Beleg dafür ist? „Im Training eignet man sich die Fertigkeiten an, um solche Kämpfe zu bestehen. Ich gehe ja nicht unvorbereitet in den Wettkampf, sondern weiß, was ich tue", sagt Bründl, wohlgemerkt in aller Bescheidenheit.

Roman Bründl hatte Grund zum Jubeln.
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Es ist das eine Gesicht des Weltmeisters von 2018, der bei nunmehr fünf Großereignissen in Folge seit 2016 immer den Sieg davontrug. Das andere Gesicht zeigt Bründl auf der Matte. Das eines Kämpfers. So wie in Maribor, als er im Tatami (Kampf auf der Matte) sowohl im Leichtkontakt (3:0 im Finale) als auch im Pointfighting (11:4 im letzten Kampf) siegte. Und das am Freitag und Samstag binnen 24 Stunden bei einer EM, in der Bründl erstmals in zwei Disziplinen um Gold kämpfte. „Es ist alles aufgegangen, was ich mir vorgenommen habe. Im Pointfighting war ich Favorit, im Leichtkontakt lief alles nach Plan", sagte Bründl.

Freundin Sonja Stacher gewann einmal EM-Gold.
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Nur eine halbe Stunde nach seinem EM-Titel durfte der technische Angestellte und Athlet des HSK Hopfgarten am Mattenrand jubeln. Sein­e langjährige Freundin, die Steirerin Sonja Stacher, gewann im Leichtkontakt den ersten EM-Titel ihrer Karriere. Das Siegerbussi schmeckte da noch um so viel süßer.