Tirol

„Tagesmütter“ betreuten im Bezirk Reutte bereits 1000 Kinder

© Nikolussi

Verein „Frauen im Brennpunkt“ zog beim 25-Jahr-Jubiläum Bilanz. Rund zehn Tagesmütter bzw. -väter stehen durchschnittlich im Einsatz.

Von Hans Nikolussi

Reutte –Ein Vierteljahrhundert unterstützt „Frauen im Brennpunkt“ (FiB) Familien im Bezirk. Der gemeinnützige, parteipolitisch und konfessionell unabhängige Verein glänzt vor allem durch sein Angebot an Kinderbetreuung. Was mit zwei Tagesmüttern 1993 begann, hat sich zu einem nicht mehr wegzudenkenden Anbieter in dieser Richtung entwickelt. Die 25-jährige Geschichte galt es zu feiern.

Durchschnittlich zehn Tagesmütter, aber auch Tagesväter, stehen in der Zwischenzeit im Einsatz und sorgen sich um ihre Schutzbefohlenen. Im Büro der Außenstelle, seit 2007 im Reuttener Haus der Vereine, liegt die Organisation bei Bezirksleiterin Karola Scheucher-Kuisle, die den Suchenden in allen Belangen beratend zur Seite steht. „Wir sind bestrebt, qualitativ hochwertige, ganztägige und ganzjährige Betreuung von Kindern durch Tagesmütter und Tagesväter sowie in Kinderkrippen zu offerieren“, so Scheucher-Kuisle. Verteilt auf die Gemeinden Breitenwang, Ehenbichl, Ehrwald, Elmen, Höfen, Reutte und Steeg betreut man jeweils maximal vier Kinder vom Babyalter bis zu 14 Jahren in einem familienähnlichen Kontext liebevoll und individuell. Da sich die Betreuungszeiten an den Arbeitszeiten der Eltern orientieren, ist es denen möglich, auch flexible Rahmenbedingungen am Arbeitsplatz einzuhalten. Nach sechs Jahren erfolgreicher Arbeit eröffnete der Verein die erste Kinderkrippe in Ehrwald und bereits 2003 die so genannten „Mühlmäuse“ in Reutte.

Bürgermeister Luis Oberer berichtete beim Festabend, dass er unmittelbar nach seiner Pensionierung ernsthaft daran gedacht hatte, sich zum „Tagesvater“ oder „Leihopa“ ausbilden zu lassen. Er sei aber Bürgermeister geworden und in dieser Funktion habe er stets ein offenes Ohr für die Anliegen der Frauen im Brennpunkt.

Martin Vindl, Leiter der Kinder- und Jugendhilfe an der Bezirkshauptmannschaft Reutte, brachte seine Wertschätzung gegenüber den Frauen im Brennpunkt zum Ausdruck und sprach von einem wichtigen „Systempartner“, den man in der Organisation gefunden habe: Es werde professionell gearbeitet. Frauen im Brennpunkt sei eine Erfolgsgeschichte, die aus der sozialen Landschaft nicht wegzudenken sei.

Von der großen Unterstützung durch die Kommunen wusste auch die Frau der ersten Stunde zu berichten. „FiB“-Gründerin und Obfrau Marie-Luise Pokorny-Reitter: „Das war und ist nicht selbstverständlich. Das kennen wir nicht von allen Kommunen!“ Vor 25 Jahren sei man jedenfalls mit Vorsicht ins Außerfern gefahren, habe dann aber viel Unterstützung gefunden und genieße heute Anerkennung. Die Dienste der „Tagesmütter“ wurden in den vergangenen Jahren zur Betreuung von immerhin rund 1000 Kindern in Anspruch genommen.

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