Ein schmackhaftes Restlessen
Daniel Lenz bespaßt mit einer Auswahl an Gags aus 20 Kabarettjahren das Kellertheater.
Innsbruck –„Ich hab’ dich lieb, so lieb, lieber, als du denkst, ich hab’ dich lieb, doch bist du in der Liebe kein Hengst.“ Preisfrage: Von wem könnte diese Liedzeile stammen, dargeboten mit einer Inbrunst, dass selbst Herbert Grönemeyer vor Neid (noch mehr) erblassen würde?
Eh klar: Daniel Lenz ist wieder da. Seine gesungenen Trost- und Ratgeber für sexuelle Notlagen lassen kein Auge trocken. Lenz lädt seit Montag (und noch bis 7. Jänner) im Innsbrucker Kellertheater zum Restlessen: Neues gibt es nicht, dafür gut Aufgewärmtes in sattmachender Menge.
Seit 20 Jahren behauptet sich der Tiroler im Kabarettgeschäft, zuerst im Duo als „Schienentröster“, seit 2012 auf Solopfaden. Das ergibt genug Stoff für ein „bescht of Lenz“. So reiht der fast 44-Jährige bei der Premiere eine lose Auswahl an Lieblingssketches aneinander: den „Beichtomat“, an dem man sich für wohlfeile zwei Euro Einwurf die Absolution erhofft, den „App du Depp“-Song, der Smartphone-Exzesse aufs Korn nimmt, oder eine Lektion in Skilehrer-Englisch: „Let it shower – lasst’s es tuschn.“
Wenn Lenz nicht mehr weiterweiß, bildet er keinen Arbeitskreis (als One-Man-Show auch schwer umsetzbar). Stattdessen fischt er sich die Gitarre und trällert das nächste Liedchen: gerockt, gezupft, gesülzt. Auf der Klampfe ist der Lenz richtig gut.
Aufgewärmte Kost kann bekanntermaßen besonders schmackhaft sein. Lenzens Menü bietet zwei Stunden Belustigung und Spaß. Und das ist schon was.
PS: Mit Jänner kehrt Daniel Lenz wieder in seinen Brotberuf als Lehrer zurück. Dem Kabarett bleibt er erfreulicherweise jedoch erhalten. Ein neues Programm ist in Planung. (mark)