Bezirk Schwaz

Veto zu Kinder-Reha in Wiesing

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LH Günther Platter erteilt dem geplanten Standort einer Kinder-Reha in Wiesing neben der Autobahn eine Absage. BM Aschberger und SeneCura sollen eine Alternative finden.

Von Eva-Maria Fankhauser

und Angela Dähling

Wiesing –Es waren sehr klare Worte, die LH Günther Platter gestern am Rande einer Presse­konferenz zur geplanten Kinder-Reha in Wiesing fand. Für ihn ist der Standort ein No-Go. „Dieser Ort ist alles andere als ideal. Ich wünsche mir, dass der Bürgermeister zusammen mit der Firma SeneCura eine andere Lösung findet“, sagte LH Platter.

Diese Worte überraschen BM Alois Aschberger nicht: „Der Landeshauptmann und ich haben darüber schon lange geredet. Aber dazu sage ich derzeit nichts.“ Laut Aschberger arbeite man an einer Lösung. Ob es einen alternativen Grund in Wiesing oder in einer anderen Gemeinde geb­e, wollte der Ortschef nicht bekannt geben. Auch, wann man die Lösung präsentiere, wollte Aschberger nicht verraten.

Seitens des Landes verweist man auf Anfrage der TT, ob es bereits eine konkrete Lösung gibt, auf die Gemeinde Wiesing und die SeneCura. Es liege an ihnen, sich darum zu bemühen. Bei der SeneCura war man von Platters Worten überrascht. Eine Stellungnahme blieb aber bis Redaktionsschluss aus.

Gegen den Standort hat sich vor allem Fritz Gurgiser vom Transitforum starkgemacht. Er habe vorgestern ein langes Gespräch mit LH Platter geführt. „Wir haben das nochmal ausdiskutiert. Jetzt ist wichtig, dass möglichst rasch und sauber reagiert wird“, sagt Gurgiser. Es gebe Alternativ-Standorte, die nur fünf Minuten entfernt sind. „Der Grund gehört halt nicht dem Bürgermeister. Von ihm erwarte ich mir nun, dass er das Brett vor seinem Kopf und die Ohrenschützer runternimmt. Auf seiner Liegenschaft so ein­e Einrichtung zu bauen, ist absurd“, sagt Gurgiser. Wie berichtet, liegt Aschbergers 12.000 m² großes Grundstück, auf dem die SeneCura 22 Plätze für die mobilisierende Rehabilitation und 15 Plätze für die psychische Rehabilitation von Kindern errichten will, in unmittelbarer Nähe zur staugeplagten Autobahnausfahrt ins Zillertal. Der Dauer­schallpegel liegt laut lärmtechnischen Gutachten auf dem künftigen Kinder-Reha-Areal deutlich über den Planrichtwerten für Wohn- und Tourismusgebiete. Auf der Sonderfläche „Medizinische Infrastruktur“ wäre der Lärmpegel aber zulässig.

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Angela Dähling

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