Bayern-Trainer Kovac atmet auf: Kantersieg als Befreiungsschlag
Eine Systemumstellung und begeisternder Offensiv-Fußball bescherten dem FC Bayern einen 5:1-Sieg gegen Benfica und den CL-Achtelfinaleinzug. Die Münchner hoffen jetzt auf die Bestätigung ihrer Leistung.
München – Niko Kovac hat den Kopf noch einmal aus der Schlinge gezogen. Mit einem 5:1-Kantersieg gegen Benfica Lissabon in der Allianz Arena löste sein Club Bayern München in der Champions League am Dienstag spektakulär das Achtelfinalticket. „Ich hoffe, dass das ein Befreiungsschlag ist“, sagte der Bayern-Coach. Sechs weitere Teams schafften im vorletzten Gruppenspiel den Aufstieg.
Die Münchner machten die schwachen Auftritte in der Liga, in der es zuletzt ein 2:3 bei Leader Borussia Dortmund und ein 3:3 bei Nachzügler Düsseldorf gegeben hatte, vergessen. „Heute hat alles gepasst. Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie es kann“, war Kovac rundum zufrieden.
Lewandowski überholte Henry
Arjen Robben (13., 30.), Robert Lewandowski (36., 51.) und Franck Ribery (76.) schossen sich in einem neuen System mit zwei Sechsern den Frust von der Seele, ÖFB-Star David Alaba durfte sich den Assist für den fünften Treffer gutschreiben lassen. Lewandowski ist mit 51 Toren nun die Nummer sechs der ewigen CL-Schützenliste, der Pole zog an seinem früheren Idol Thierry Henry vorbei. „Das ist ein großartiger Tag für mich“, meinte der Bayern-Stürmer.
Das galt aber auch für den Rest des Teams. „Das war ein Sieg für die Mannschaft, für den Trainer, für den ganzen Verein, für alle Fans“, kommentierte Robben. Besonders freute sich der Niederländer für Kovac. „Das hat er sich richtig verdient, er reißt sich den Arsch auf. Ich hoffe, dass wir so weitermachen können“, betonte der 34-Jährige. Drei Tage nach der Generalkritik von Präsident Uli Hoeneß gab es keine negativen Worte, allerorts nur Lob, auch von Hoeneß, der betonte: „Ich bin sehr zufrieden.“
Eine Ablösung von Kovac steht also vorerst nicht mehr zur Diskussion. „Das Spiel hat für sich gesprochen“, erklärte Sportdirektor Hasan Salihamidzic. Am Samstag im Ligaspiel bei Werder Bremen müssen die Münchner aber nachlegen, um dem 47-jährigen Kroaten weiter den Rücken zu stärken und nicht noch mehr Boden auf den neun Punkte enteilten BVB zu verlieren. „Ich hoffe, dass wir das Spiel so angehen, wie wir das heute gemacht haben“, sagte Kovac.
Direktes Duell um den Gruppensieg
Neben den Bayern fixierte mit dem aus der Qualifikation gekommenen niederländischen Vizemeister Ajax Amsterdam auch ein zweites Gruppe-E-Team - zum ersten Mal seit 2005/06 - den Aufstieg. ÖFB-Teamspieler Maximilian Wöber spielte beim 2:0-Erfolg bei AEK Athen durch. Die beiden Teams machen sich am 12. Dezember in Amsterdam den Gruppensieg aus, wobei den Münchnern ein Unentschieden genügt. „Es war ein sehr schöner Abend für uns, wir haben guten Fußball gespielt“, sagte Doppel-Torschütze Dusan Tadic. (APA)