Landwirtschaft steht vor großen Herausforderungen
Die Herbstkonferenz des Bauernbundes stand ganz im Zeichen der katastrophalen Waldschäden und deren Auswirkungen.
Von Daniela Agu
Lienz –Die Herbstkonferenz des Bauernbundes sollte wie üblich die aktuellen Themen klären und den Interessenten und Funktionären unter die Arme greifen, um die Herausforderungen des Jahres zu bewältigen. Eine Sorge steht im Bezirk ganz oben: Die katastrophalen Sturmschäden in den Osttiroler Wäldern werden die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe noch lange Zeit beschäftigen und seien ein Beweis, dass der Klimawandel den Bezirk mit voller Härte getroffen habe.
„In dieser Dimension waren Sturmschäden für uns nicht vorstellbar“, blickte Bezirksbauernobmann LA Martin Mayerl zurück. Die erste Hälfte des Jahres sei für die Landwirtschaft vielversprechend gewesen. „Dann stellte sich Dürre ein, doch war sie zu gering, um Entschädigungen zu erhalten.“ Man werde sich in Zukunft vor Sturmereignissen vorsehen müssen, meinte Mayerl weiter. Versicherungen seien notwendig, Bund und Land hätten dafür Zuschüsse zugesichert.
500.000 Festmeter Holz am Boden, das sei ein existenzieller Kahlschlag für Waldbesitzer und dazu ein logistischer und finanzieller Hochseilakt, betonte LA Hermann Kuenz. „Trotz der anlaufenden Unterstützung hängen einige Probleme wie ein Damoklesschwert über den Betroffenen“, legte Kuenz die Situation dar. Weil sehr viel Holz auf einen Schlag verfügbar geworden ist, sei der Preis eingebrochen. Makelloses Schadholz liege 30 Prozent unter dem Richtpreis, Brennholz gar 60 Prozent. Brachliegendes Holz, das aufgrund der steilen Hänge nicht geborgen werden kann, drohe vom Borkenkäfer besiedelt zu werden und gefährde umliegende Bestände. Die Gemeindewaldaufseher würden die Betroffenen unterstützen. „Die Straßenverwaltung, die Agrarwirtschaft, die Landesregierung und der Bezirk ziehen an einem Strang und versuchen den Abtransport so schnell wie möglich zu bewerkstelligen“, sagte Kuenz.
130 Osttiroler Bauern hätten für Aufsehen gesorgt, weil sie sich geschlossen gegen Haltungszwänge des Projektes „Zurück zum Ursprung“ verwehrt hätten, berichteten die Abgeordneten. Auch LHStv. Josef Geisler hält die Kriterien des Projektes für überzogen. Die Richtlinien würden Großbetriebe begünstigen und seien für Bergbauern kaum umzusetzen. Für ihre Milch gelte bereits die Bezeichnung Biomilch, unterm Strich gebe es keinen Verlust. Wichtiger Einkäufer sei die Gastronomie, die mit der Landwirtschaft Hand in Hand arbeite, stellte Kuenz fest. Auch Diskonter seien vermehrt an regionalen Spezialitäten interessiert.