Bezirk Landeck

Nach Dürresommer: Mehr Bewässerungsanlagen in Landeck nötig

Die Almen im Bezirk waren heuer nicht immer saftiggrün. Daher sollen Bewässerungsanlagen forciert werden.
© Zangerl

Agrarreferent LHStv. Geisler hat bei seinem Landeck-Besuch Investitionsförderungen für nachhaltige Projekte zugesichert.

Landeck –Dürre, Almwirtschaft, Vermarktungsstrategien, Kooperation, Anbindehaltung, Wolf-Thematik und EU-Förderungen – das waren die markanten Problembereiche, mit denen Agrarreferent LHStv. Josef Geisler beim jüngsten Landeck-Besuch konfrontiert wurde. Gemeinsam mit Bezirksbauernobmann Elmar Monz analysierte er die aktuelle Situation.

Die Trockenheit im Sommer sei extrem gewesen, zeigt­e Monz auf. Auf einige Almen habe man Wassertanks transportieren müssen. Damit Almen unter ähnlichen Wetterbedingungen nicht austrocknen, müsse man Vorsorge treffen. „Das heißt, wir brauchen auf einigen Sommerweiden zusätzliche Bewässerungs- und Beregnungsanlagen.“

Für die Investition „in nachhaltige Projekte“ werde das Land finanzielle Mittel reservieren, versicherte Geisler und meinte: „Bewässerung ist in Tirol bereits im Gemüse- und Obstanbau zu hundert Prozent üblich.“ Ein Blick nach Südtirol zeige die Sinnhaftigkeit. In Zeiten des Klimawandels müssten Ernteausfall bzw. die Sicherung des Pflanzenbestandes „als Basis für die bäuerlichen Betriebe mit Viehhaltung im Vordergrund stehen“, hob Geisler hervor.

Die Errichtung von Bewässerungsanlagen sei mit hohen Kosten verbunden, sagte Monz. „Je nach Ausführung sind pro Hektar mit bis zu 10.000 Euro zu rechnen.“ Der Kammerobmann hatte übrigens die Heu-Ankaufaktion für betroffene Betriebe maßgeblich forciert.

Zum Thema Wolf vertritt Tirols Agrarreferent einen klaren Standpunkt: „Der Wolf ist ein Beutegreifer. Er hat in unserer beengten Lage in Tirol keinen Platz.“ 30.000 Wölfe gebe es in Europa, sie würden bis zu 1000 Kilometer wandern. „Ein gänzlich wolffreier Raum wird daher nie möglich sein“, meint Geisler, „aber die Almwirtschaft muss durch besondere Maßnahmen auch EU-weit geschützt werden.“ Apropos Schutz: Die Diskussion um „Anbindeställe“ im neuen Tierschutzgesetz bezeichnete Geisler als Unsinn. „Unsere Bauern haben zu 85 Prozent Anbindeställe. Für räumlich beengte Betriebe wird es Förderungen zur Schaffung von Auslaufmöglichkeiten geben.“

Im Bezirk gibt es laut Kammergeschäftsführer Peter Frank rund 1800 bäuerliche Familienbetriebe, 95 Prozent werden im Nebenerwerb mit vier bis fünf Milchkühen geführt. Dem gegenüber stehen 2200 touristische Betriebe mit 8000 Beschäftigten, 62.000 Betten und 8,5 Mio. Nächtigungen. „Landwirtschaft ohne Tourismus geht nicht. Dasselbe gilt aber auch umgekehrt“, sind sich Geisler und Monz einig. (za)

Die Almen im Bezirk waren heuer nicht immer saftiggrün. Daher sollen Bewässerungsanlagen forciert werden.
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