Innsbruck Tourismus: Ortstaxen-Erhöhung wurde abgesegnet
Eine Rekord-Teilnehmerzahl und Rekordzahlen gab es bei der Vollversammlung von Innsbruck Tourismus.
Von Marco Witting
Innsbruck –Es sei ein turbulentes Jahr gewesen, sagte der Obmann von Innsbruck Tourismus, Karl Gostner, zu Beginn der gestrigen Vollversammlung. Von der Rad-WM bis zum Start des Maximilian-Jahres habe sich viel getan, sagte er zu einer für den Tourismusverband rekordverdächtigen Besucherzahl von 255 Mitgliedern bei der Versammlung. „Ich hoffe, das liegt an uns und nicht am Haus der Musik“, fügte er in Bezug auf den gewählten Veranstaltungsort an. Es folgten einige turbulente Momente, eine geheime Abstimmung und der Antrag auf eine Verdoppelung der Aufenthalts-Abgabe.
Die Erhöhung der Ortstaxe – von einem auf zwei Euro – wurde am Ende mit großer Mehrheit beschlossen. Das Stimmenverhältnis lag bei 4544 Ja zu 355 Nein. Auf Antrag eines Mitglieds war geheim abgestimmt worden. Trotz mehrfacher Bitten, unter anderem von Aufsichtsrats-Vorsitzender Patricia Niederwieser-Holzbaur, blieb die Stimmberechtigte (Gruppe 3) bei ihrem Antrag.
Direktorin Karin Seiler-Lall bewarb unterdessen in ihren Worten die Wichtigkeit einer erhöhten Aufenthaltsdauer. „Wir haben in unserem Gebiet bisher unterschiedliche Ortstaxen und gleichen diese jetzt an.“ Zwei Millionen Euro bringt das dem Tourismusverband. Geld, das man für Innovationen in die Zukunft nutzen will.
„Einzigartig zu sein und in allen Kanälen vorzukommen“, sagte Seiler-Lall, sei das Ziel. Und: „Die Anforderungen an einen Tourismusverband werden nicht weniger. Und wir wollen etwas machen, wo wir ein Alleinstellungsmerkmal haben.“ Diese Ideen sollen ab 2020 dann umgesetzt werden. Es gab dazu nicht nur Applaus, sondern auch einige Kritik.
BM Georg Willi sah in der möglichen Erhöhung „nur einen Zwischenschritt“. Dies würde die Stadt und die Region weiterbringen. Speziell weil Innsbruck Tourismus besonders auch auf den öffentlichen Verkehr für die Gäste setzen möchte.
Darüber hinaus legte der TVB gestern beeindruckende Zahlen vor: 4,4 Prozent Steigerung im Sommer; die klare Nummer eins im Sommertourismus in Tirol; zudem 4,8 Prozent Steigerungen bei den Nächtigungen im Tourismusjahr 2018. Deutschland bleibt der größte und wichtigste Markt für die Region, Gäste aus China haben bereits jene aus Italien überholt.
Gostner nannte die wesentlichen Ziele für die Zukunft. „Wir wollen die Aufenthaltsdauer verlängern. Und wir müssen uns auch um die Menschen in unserer Region kümmern, die nichts mit dem Tourismus zu tun haben. Wir müssen sie abholen, informieren und diskutieren.“