Innsbruck-Land

Krippenfreunde im Himmel: Ausstellung in in Affenhausen

Ausstellungsmacher Erwin Auer zeigt ein Werk des bekannten bayerischen Liftlmalers Sebastian Pfeffer, das die künstlerische Entwicklung von 40 Jahren dokumentiert.
© Daum

Das Krippenmuseum in Affenhausen lockt ganzjährig Fans aus nah und fern an. Zurzeit fasziniert eine einzigartige Sonderausstellung.

Von Hubert Daum

Wildermieming –Was macht ein Bergbauer am ersten Adventsonntag? Er ist in seinem Paradies im Gasthof Traube in Affenhausen und zeigt den faszinierten Besuchern die Krippenunikate der Sonderausstellung. Er heißt Erwin Auer, ist Obmann des Krippenvereines Wilder­mieming und ein fanatischer, über die Grenzen bekannter Bergbauer, nämlich ein Krippen­bergbauer.

Waren es in der biblischen Erzählung die Heiligen Drei Könige, die dem Stern von Bethlehem von weither folgten, so folgen seit drei Jahren Krippenfreunde jenem Stern, der über dem Gasthof Traube in Affenhausen/Wildermieming strahlt. Anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums des Krippenvereines Wildermieming konnte der „Oberkrippele­r“ Aue­r 2015 sein Lebenswerk realisieren, die Krippen­herberge im Untergeschoß des Hotel Traub­e. Eine von wenigen museale­n Dauerbleiben in Tirol, die die filigrane Kunst der Miniaturdarstellung der Geburt Christi ganzjährig zeigt – 50 Krippen aus aller Welt in unglaublicher Vielfalt. „Ohne persönliche Unterstützun­g des damaligen Landtagspräsidenten und des Tourismusverbandes wäre dieser finanzielle Kraftakt nicht möglich gewesen“, so Erwin Auer in der Retro­spektive.

Nicht genug für den Fanat. Er sei kein Krippenbaumeister, es gebe ohnehin viel zu viele von dieser Sorte, er sei ein „Krippeler“. Und das kein unbekannter, reichen doch die internationalen Wege seiner Krippenberg­e bis nach Sizilien. Die jüngst­e Entwicklung sieht der 76-Jährige, der seit der Kindheit dem Krippenbergbau verfallen ist, allerdings skeptisch: „Seit einiger Zeit gibt es die Kautschukformen für verschiedene Krippenelemente. Die brauchst du dann einfach nur gießen. So hat jeder die gleich­e Säule oder das gleiche Fenster. Das Problem ist, dass dies auch schon in den Krippenbaukursen gezeigt wird. Das ist falsch und nicht kreativ.“

Genau das Gegenteil, also die Kreativität par excellence, ist seit dem 3. November im Parterre des geschlossenen Hotel Traube zu sehen: ein­e Sonderausstellung, die die schönsten Werke der bekanntesten Krippenbergbauer, Bildhauer, Schnitzer und Hintergrundmaler zeigt. Auer: „Der gewaltige Aufwand mit 25 auserlesenen Krippen auf 30 Laufmetern rentiert sich nur, wenn sie einige Wochen stehen bleiben können.“ Es war der Wunsch des Obmannes, Exponate und Unikate von höchster Strahlkraft und Präzision von internationalen Krippenbaugrößen wie Pfeffer, Krach, Feller, Poschusta oder Pernlochner auszustellen. „Gewidmet ist diese Sonderausstellung aber Josef Zeisler.“ Er sei ein Star unter den Krippenkünstlern und habe den Wildermiemingern etwas nie Dagewesenes kreiert: „Dieses unfassbare Werk hat uns Josef in nur zwei Jahren erschaffen, normalerweise brauchst du 20 Jahre“, deutet Auer auf das Herzstück der Ausstellung.

Insgesamt gibt es noch fünf Ausstellungstage zum Bestaunen der Werk­e: von heute bis zur Finissage am 16. Dezember, jeweils an den Sams- und Sonntagen (13–17 Uhr). Ein Exponat wird der Aktion „Licht ins Dunkel“ zur Verfügung gestellt, ein­e Krippe verlost (1 Los 5 €). Die Verlosung erfolgt am 15. 12. um 16 Uhr.

Herzstück der Sonderausstellung ist das unglaubliche Werk des Krippenkünstlers Josef Zeisler.
© Daum