Defekte Leitung löste Großbrand im Altersheim in Schwaz aus
Am Freitagabend brach im Altersheim St. Josef in Schwaz ein Feuer im Dachstuhl aus. Fünf Senioren erlitten leichte Rauchgasvergiftungen. Zwei Feuerwehrmänner wurden im Zuge der Löscharbeiten verletzt.
Schwaz – Großeinsatz für die Rettungskräfte in Schwaz am Freitagabend: Der Dachstuhl des Altersheims St. Josef in Weidach stand in Flammen. Die 51 Heimbewohner wurden zunächst in der Kapelle in Sicherheit gebracht, danach musste aufgrund zunehmender Rauchentwicklung das gesamte Gebäude evakuiert werden. Fünf Senioren erlitten leichte Rauchgasvergiftungen. Zwei Feuerwehrmänner wurden im Zuge der Löscharbeiten verletzt.
Wie die Polizei am Samstag mitteilte, war es in einem in einem Zwischenraum in der Decke im WC eines Zimmers im dritten Stock zu einem Schwelbrand gekommen. Dieser wurde vermutlich durch einen Defekt der elektrischen Leitungen ausgelöst. Weitere Brandursachen könnten nach dem bisherigen Ermittlungsstand ausgeschlossen werden.
Die Schwazer Feuerwehr war sofort vor Ort, weitere Wehren aus der ganzen Umgebung kamen hinzu und rückten mit vier Drehleitern dem Feuer zuleibe. Bis in die Morgenstunden dauerten die Löscharbeiten an.
Die Evakuierung war innerhalb von 80 Minuten abgeschlossen. „Der Großteil musste liegend transportiert werden. Das war in den engen Stiegenhäusern mit Atemschutzausrüstung nicht einfach“, schildert der Schwazer Feuerwehr-Kommandant Hilmar Baumann die Situation am Abend. In der nur 150 Meter entfernten Turnhalle der Neuen Mittelschule hatte das Rote Kreuz Pflegebetten für die Senioren bereitgestellt. Über 50 Sanitäter, acht Notärzte, das Rote Kreuz und viele freiwillige Helfer kümmerten sich hier um die Heimbewohner.
Einige wenige von ihnen wurden von Angehörigen abgeholt und nach Hause begleitet, die restlichen Heimbewohner wurden von der Rettung zur Beobachtung ins Krankenhaus Schwaz gebracht.
„Das ist wohl eine der größten anzunehmenden Brandkatastrophen, wenn ein Spital oder Altersheim brennt“, meinte Bürgermeister Hans Lintner. Der Schwazer Stadtchef war gerade bei der Jahreshauptversammlung der Tyrolit-Betriebsfeuerwehr, als die Brandmeldeanlage des Altersheimes um 20.27 Uhr Alarm schlug. Das Dachgeschoss im Süd- und Westtrakt stand in Flammen.
Patienten werden nach Innsbruck gebracht
„Der betroffene Trakt ist nicht bewohnbar, auch das restliche Gebäude ist durch Löschwasser und Brandrauch zum Teil kontaminiert und kann nicht ohne weiteres wieder genutzt werden“, teilte Lintner am Samstag nach einer Einsatzbesprechung mit. Das Dachgeschoß sowie das darunterliegende dritte Obergeschoß sind wegen der Instabilität gesperrt. „Die längerfristige Unterbringung der Patienten wird voraussichtlich in Innsbruck erfolgen. Die Innsbrucker Sozialen Dienste haben ein ganzes Stockwerk eines Altenwohnheimes derzeit leer stehen. Nach derzeitigem Stand der Dinge können dort mindestens 30 Bewohner samt Pflegepersonal untergebracht werden“, informierte der Bürgermeister. Die Verlegung sollte bis Sonntagabend abgeschlossen sein, damit das Krankenhaus Schwaz ab Montag wieder neue Patienten aufnehmen kann.
„Wir sind erschrocken, aber dankbar, dass nichts passiert ist bis auf den materiellen Schaden“, meinte Schwester Maria Gerlinde Kätzler Generaloberin aus Zams. Sie dankte allen Einsatzkräften. Ihr Wunsch ist, dass die verunsicherten Bewohner baldmöglichst wieder gemeinsam mit dem Pflegepersonal unter einem Dach sein können. (TT.com)