Studie

Früh eingeschulte Kinder bekommen häufiger ADHS-Diagnose

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Schon frühere Studien hatten einen Zusammenhang zwischen frühem Einschulungsalter und ADHS-Diagnose belegt.

Boston, Würzburg – Nach der Einschulung erhalten die jüngsten Kinder in einer Klasse weit häufiger eine ADHS-Diagnose als ihre ältesten Mitschüler. Das berichten US-Forscher der Harvard Universität nach einer Studie im renommierten New England Journal of Medicine. Sie werteten Versichertendaten von mehr als 400.000 Mädchen und Jungen aus. Die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist die häufigste psychische Erkrankung im Kinder- und Jugendalter. Die Betroffenen lassen sich leicht ablenken, sind impulsiv und oft motorisch unruhig.

Schon frühere Studien hatten einen Zusammenhang zwischen frühem Einschulungsalter und ADHS-Diagnose belegt. „Es kann sein, dass manche Kinder ein falsches Etikett bekommen“, sagte der ADHS-Experte Marcel Romanos von der Uniklinik Würzburg der Deutschen Presse-Agentur. An eine große Anzahl von Fehldiagnosen glaubt der Leiter der Kinder- und Jugendpsychiatrie am Universitätsklinikum Würzburg allerdings nicht. Kinder später einzuschulen, sei keine Lösung, meinte er. (dpa)