Israel

Polizei empfiehlt Anklage gegen Netanyahu in weiterem Korruptionsfall

Schwere Vorwürfe gegen Benjamin Netanyahu und seine Frau Sara.
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Es gebe ausreichende Beweise für Bestechung, Betrug und Untreue Netanyahus im sogenannten Fall 4000, so die israelische Polizei. Der israelische Regierungschef gerät damit immer stärker unter Druck.

Tel Aviv – Die israelische Polizei empfiehlt eine Anklage gegen Regierungschef Benjamin Netanyahu in einem weiteren Korruptionsfall. Es gebe ausreichende Beweise für Bestechung, Betrug und Untreue Netanyahus im sogenannten Fall 4000, hieß es in einer am Sonntag veröffentlichten Mitteilung der Polizei. Auch seine Frau Sara sei beteiligt gewesen.

Die Polizei hatte bereits empfohlen, Netanyahu wegen Korruption in zwei anderen Fällen anzuklagen. Die Entscheidung über eine Anklage trifft der Generalstaatsanwalt.

Netanyahu wies die gegen ihn erhobenen Vorwürfe umgehend zurück. Die zuständigen Behörden würden nach Prüfung des Falls zu der Erkenntnis kommen, dass nichts gegen ihn vorliege, erklärte der Premier.

Vergünstigungen für Unternehmen gewährt?

In dem neuen Fall wird Netanyahu verdächtigt, als Kommunikationsminister dem Telekommunikationsunternehmen Bezeq rechtliche Vergünstigungen gewährt zu haben. Im Gegenzug soll das zum Konzern gehörende Medium Walla positiv über ihn berichtet haben. Der Regierungschef und seine Vertrauten sollen auch Einfluss auf wichtige Ernennungen bei Walla genommen haben. Netanyahu gab das Ministeramt 2017 ab. Die Polizei empfiehlt auch eine Anklage des Bezeq-Besitzers Shaul Elovitch. (APA/dpa/AFP)