Noch Fahrgäste im Wimbachexpress? Vorwürfe nach Gondel-Salat
Laut Bergbahnen war zum Zeitpunkt des Vorfalls die Bahn bereits leergefahren und es bestand keine Gefahr für Personen. Dem widerspricht ein Augenzeuge.
Von Nikolaus Paumgartten
Kaltenbach –Spektakulär, aber ohne dass Personen zu Schaden gekommen sind, ist am Sonntag ein Vorfall beim Wimbachexpress der Bergbahnen Hochzillertal verlaufen. Wie berichtet, hatte sich vermutlich aufgrund des starken Windes zunächst eine Gondel an einer Stütze verklemmt, woraufhin vier weitere Gondeln auffuhren und sich ein „Gondel-Salat“ bildete. Laut Bergbahnen war zum Zeitpunkt des Vorfalls die Bahn bereits leergefahren und es bestand keine Gefahr für Personen.
Dieser Darstellung widerspricht nun allerdings ein Wintersportler (Name der Redaktion bekannt), der selbst in der vorletzten Gondel die Bergstation erreicht hatte. „Ein paar Gondeln vor uns hat der Wind eine Gondel so weit ausgelegt, dass die Ski rausgefallen sind. Also so ungefährlich wie berichtet war die Situation sicher nicht“, erzählt er. Ganz langsam hätte seine Gondel schließlich die Station erreicht. Die letzte Gondel sei dann aber nur noch zur Hälfte in die Station eingefahren und die Insassen hätten diese durch halbgeöffnete Türen verlassen müssen. Danach sei die Bahn nicht mehr angefahren, berichtet der Fahrgast. Für ihn steht damit fest, dass die letzten Passagiere sehr wohl zum Zeitpunkt des Vorfalls noch in einer Gondel gesessen sein mussten.
Das wiederum schließen die Bergbahnen aus und teilen via Agentur mit: „Der Vorfall am Wimbachexpress ereignete sich beim Leerfahren der Bahn bei den Vorbereitungen zur Garagierung der Betriebsmittel – uns sind keine Personen bekannt, die sich während des Vorfalls in der Bahn befunden haben.“
Zurzeit würden alle Daten und Faktoren genau ausgewertet und untersucht – ein Schlussbericht werde von den Behörden erstellt. Dazu seien gestern die Seilbahnbehörde (BMVIT), Techniker des Herstellers und Mitarbeiter der Bergbahnen vor Ort gewesen, um die Ursache zu erheben. Ein technischer Fehler und Bedienfehler konnten nach erster Prüfung ausgeschlossen werden, die Abschaltung wurde von einer Sicherheitseinrichtung herbeigeführt, heißt es.