Stammzellenspender gefunden: Stella feiert Weihnachten mit neuer Chance
Stella kam in Lienz zur Welt und ist zwei Jahre alt. Wegen einer seltenen Krankheit braucht sie einen Stammzellenspender. Der wurde gefunden.
Von Catharina Oblasser
Lienz –Lange Zeit musste die Familie der kleinen Stella bangen: Die heute Zweijährige leidet an einer seltenen Blutkrankheit, die nur mithilfe einer Stammzellenspende behandelt werden kann. Das heurige Weihnachtsfest feiert die Familie nun mit neuer Hoffnung: Denn für Stella hat sich ein passender Spender gefunden.
Die Freude ist nicht nur bei Verwandten und Freunden des Mädchens groß. Auch die Aktion „Geben für Leben“ und die Leukämie- und Kinderkrebshilfe Osttirol mit Obfrau Anni Kratzer haben sich für die Zweijährige eingesetzt. „Anfang Jänner wird Stella in der Klinik in Graz aufgenommen und behandelt“, berichtet Anni Kratzer, die Stellas Familie gut kennt. „Dort soll dann die Transplantation der Stammzellen stattfinden.“
Um dem Kind helfen zu können, ist Kratzer über sich selbst hinausgewachsen. Sie hat in Osttirol selbst eine Typisierungsaktion ins Leben gerufen und an die 200 Speichelproben von potenziellen Spendern genommen. Mittels der Proben kann festgestellt werden, ob sich der Betreffende als Stammzellenspender eignet.
Die Obfrau der Leukämie- und Kinderkrebshilfe hat im Lauf ihrer Tätigkeit schon viele Typisierungsaktionen auf die Beine gestellt und wurde dabei vom Bundesheer unterstützt. So fand etwa die Aktion für den kleinen Max aus der Steiermark in der Haspingerkaserne in Lienz statt. Doch diesmal war das nicht möglich, erzählt die Obfrau. „Die Aktion war genau für jene Zeit festgesetzt, als über Osttirol die großen Unwetter hereingebrochen sind“, erinnert sich Kratzer. „Die Kaserne stand nicht zur Verfügung, dabei hatte ich an die 200 Anmeldungen.“
Kurzerhand verlegte die engagierte Helferin die Typisierung in ihr eigenes Haus in Amlach. „Ich konnte die Speichelproben selbst nehmen, da ich die Ausbildung dafür gemacht habe“, erzählt Kratzer. „Das Ganze hat sich über zwei Wochen gezogen. Es kamen Arbeiter nach ihrer Spätschicht zu mir, junge Mütter und viele andere Menschen, die helfen wollten.“ An manchen Tagen arbeitete Anni Kratzer bis spät in die Nacht hinein.
Ob Stellas Spender über diese Aktion gefunden wurde oder durch andere Typisierungen, die „Geben für Leben“ in Österreich durchführt, lässt sich noch nicht sagen. Denn vorerst bleibt der Spender anonym. Woher auch immer er kommt, ist aber egal, meint die rührige Obfrau. Hauptsache, die kleine Stella hat eine Chance bekommen.
Wer selbst helfen will, kann sich typisieren lassen oder spenden. Denn die Auswertung der Speichelproben kostet viel Geld. Mehr Infos: www. gebenfuerleben.at.