Osttirol

Eine Mama für richtig viele Herzen

Christa zeigt ihren Schützlingen in einem Fotobuch Bilder von Ausflügen, bevor es ins Freie zu einem Baumhaus in der Nachbarschaft geht.
© Blassnig Christoph

Christa Pfausler stammt aus dem Bezirk Imst, hat 20 Jahre in Innsbruck gelebt und ist mit der Familie ihrem Mann zuliebe nach Gaimberg gezogen. Sie hat ihre Passion zum Beruf gemacht und ist Tagesmutter.

Von Christoph Blassnig

Gaimberg –Es ist Weihnachtszeit. Drei Kinder sitzen um den niedrigen Tisch mitten in der Küche. Mit kleinen Händen und großen Augen widmen sie sich bedächtig ihrer Aufgabe. Julian, 3 Jahre alt, bepinselt einen Baum. Die zweijährige Sophie schmückt ein Männchen mit Mandelhälften und Gummi-Arabicum-Stücken. Sie behält dabei den Überblick, was die beiden anderen tun. Elias, ebenfalls zwei Jahre alt, verlangt mit breitem Grinsen nach einer neuen Figur: „Fertig.“ Mama Christa kümmert sich liebevoll um die drei Schützlinge. Eigentlich wären es heute vier, doch Oskar ist krank geworden.

Sophie und Elias rollen gemeinsam den Teig aus.
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„Meine zwei eigenen Buben sind in der Schule“, klärt Christa auf. Einer besucht die Volksschule, der andere die Neue Mittelschule. Mit ganzem Herzen sei sie Tagesmutter. „Kinder sind das Schönste für mich. Bevor wir vor sechs Jahren nach Osttirol gezogen sind, war ich mit meinen Söhnen oft am Spielplatz. Alle anderen Kinder waren immer rings um mich herum versammelt. Das war immer schon so“, lächelt Christa und strahlt. So war es eigentlich nur logisch, die Berufung und Passion zum Beruf zu machen. „Das ist die beste Arbeit, die ich mir vorstellen kann“, erklärt die vielgeliebte Mama auf Zeit. „Ich bin in den eigenen vier Wänden und muss nirgendwo hin, koche täglich für meine eigenen Söhne und bin für sie da. Genauso wie für all die anderen.“ Die Vormittagsschützlinge sind zu klein für den Kindergarten. Deren Eltern sind meist berufstätig und wissen ihren Nachwuchs bei Christa in liebevollen Händen. Sie bringen ihre Kinder in der Früh, Christa füllt den Anwesenheitszettel aus, dann spielen die Kleinen miteinander. Im Garten gibt es ein Atelier und Bänke, hinterm Haus begrüßen die Hasen alle Neuankömmlinge. Nach der Jause geht es jeden Tag in die frische Luft. Bei einem Milchautomaten baut sich die Gruppe aus Äpfelkisten Tisch und Stühle. So gibt es frische Milch zum Trinken. Nur wenn es ganz kalt ist, wird Kakao bereitet.

Zur Jause holen die jungen Bäcker ihre duftenden Lebkuchen frisch vom Backblech und verspeisen sie mit Genuss.
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Wieder daheim, kocht Christa, während Sophie, Elias und Julian selbstständig spielen. „Nicht streiten“, haben die Kleinen von Christa gelernt. Die Jüngsten werden zu Mittag abgeholt. Die älteren Tageskinder kommen aus der Schule zum Essen, halten im ersten Stock ein Schläfchen, machen Hausaufgaben und bleiben den Nachmittag.

Die Osttiroler Tagesmütter (auch Tagesväter sind willkommen) sind beim Eltern-Kind-Zentrum in Lienz beschäftigt (04852/61322). Eine neue Ausbildung startet im Februar in Innsbruck.

Julian hat seinen Lebkuchen in Baumform fertig verziert.
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Christa Pfausler verliert dabei nie den Überblick.
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Catharina Oblasser

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