US-Abzug aus Syrien - Kurden warnen vor Wiedererstarken des IS

Beirut/Damaskus (APA/AFP/dpa) - Ein SDF-Sprecher erklärte zudem, ein türkischer Angriff und Chaos im Land könnten dazu führen, dass Tausende...

Beirut/Damaskus (APA/AFP/dpa) - Ein SDF-Sprecher erklärte zudem, ein türkischer Angriff und Chaos im Land könnten dazu führen, dass Tausende Jihadisten aus Gefangenenlagern entkommen. Diese Kämpfer könnten für deren Heimatländer zu einem „großen Problem“ werden, sagte Abdel Karim Umar. Pläne, die IS-Anhänger absichtlich freizulassen, gebe es nicht.

Den SDF-Einheiten war es vergangene Woche mit US-Unterstützung gelungen, eine der letzten IS-Bastionen in Ostsyrien zu erobern. Den Jihadisten bleiben aber noch einige Gebiete, auch werden weiterhin tausende Kämpfer in der Region vermutet.

Die US-Regierung hatte am Mittwoch überraschend den Abzug aller 2.000 US-Soldaten aus Syrien angekündigt, mit der Begründung, die IS-Miliz in Syrien sei besiegt. Nach Angaben des Weißen Hauses wurde damit bereits begonnen.

Nicht nur bei am Anti-IS-Kampf beteiligten Verbündeten wie Frankreich und Großbritannien stieß dies auf Kritik. Auch zahlreiche Politiker und Experten in den USA kritisierten den Abzug als verfrüht, weil er die IS-Miliz stärken und dem Iran, Russland und Syriens Machthaber Bashar al-Assad freie Hand geben werde.

Mit dem Truppenabzug könnte der Weg frei werden für eine neue Offensive, mit der die Türkei gedroht hat. Sie sieht in der YPG einen syrischen Ableger der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) und bekämpft sie.