Drohnen sorgten für Chaos am Flughafen London-Gatwick
London (APA/Reuters) - Nach der Sichtung von mehreren Drohnen in der Nähe des Londoner Flughafens Gatwick hat der zweitgrößte britische Airp...
London (APA/Reuters) - Nach der Sichtung von mehreren Drohnen in der Nähe des Londoner Flughafens Gatwick hat der zweitgrößte britische Airport den Betrieb eingestellt. Flugzeuge konnten am Donnerstag auch mehr als zwölf Stunden nach den ersten Berichten über Drohnen weder starten noch landen, wie der Flughafen mitteilte. Auch Flüge von und nach Österreich waren betroffen.
Mindestens 20.000 Passagiere sind betroffen. Die Zahl dürfte weiter steigen: Eigentlich sollten am Donnerstag 115.000 Passagiere am Flughafen Gatwick abgefertigt werden. Wann der Flugbetrieb wieder aufgenommen werden könne, sei weiterhin unklar, sagte Gatwick-Chef Chris Woodroofe.
Am Flughafen Wien-Schwechat sollten am Donnerstag je vier Flugverbindungen nach und von London-Gatwick stattfinden. „Davon sind keine ausgefallen, es ist aber teilweise mit Verzögerungen zu rechnen“, sagte Flughafensprecher Peter Kleemann. Betroffen waren Reisende der Fluglinien British Airways, Level und Easyjet. In Salzburg hob ein Flugzeug mit Verspätung in Richtung London ab. Ein weiterer Flug wurde gestrichen. Auf dem Innsbrucker Flughafen fielen bisher zwei Flüge nach und zwei Flüge von London-Gatwick aus.
Am Mittwoch gegen 21.00 Uhr Ortszeit (22.00 Uhr MESZ) wurden erstmals zwei Drohnen gesichtet. Daraufhin wurden Starts und Landungen wegen der Kollisionsgefahr untersagt. Am Donnerstag um 3.00 Uhr Ortszeit konnte der Flugbetrieb kurz wieder aufgenommen werden, doch nach erneuten Berichten über Drohnen musste er bereits nach 45 Minuten wieder eingestellt werden. Erst wenn die Polizei Entwarnung gibt, kann der Flughafen wieder öffnen.
Bei einer der Drohnen handelt es sich laut Woodroofe um ein professionelles Gerät. „Es ist definitiv keine Standard-Drohne von der Stange“, sagte er BBC Radio. Nach der Wiederaufnahme des Flugbetriebs werde es mehr als 24 Stunden dauern, bis sich der Betrieb normalisiere. Die Polizei sprach von einem vorsätzlichen Eingriff in den Flugverkehr. Mehr als 20 Polizeieinheiten suchten nach dem Verursacher. Der Sprecher von Premierministerin Theresa May sprach von einem unverantwortlichen und inakzeptablen Akt.
Nach britischem Recht ist es verboten, im Umkreis von einem Kilometer um einen Flughafen eine Drohne aufsteigen zu lassen. Bei Verstößen drohen bis zu fünf Jahre Gefängnis.