Spanien

Spaniens Justiz bestätigte Entschädigung für „Prestige“-Ölkatastrophe

Die USA wollen beim Verbot von Öl-Importen aus dem Iran keine Ausnahmen mehr machen. (Symbolbild).
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Wegen eines Tankerunglücks im Jahr 2002 wurden Entschädigungszahlungen in Höhe von 1,5 Milliarden Euro beschlossen. Spaniens höchstes Gericht hat diese Zahlungen nun endgültig bestätigt.

Madrid – Spaniens höchstes Gericht hat die Entschädigungszahlungen in Milliardenhöhe im Fall des havarierten Öltankers „Prestige“ vor 16 Jahren endgültig bestätigt. Die Richter legten „die Erstattungen auf eine Gesamtsumme von 1,5 Milliarden Euro“ fest, wie es in der am Donnerstag veröffentlichten Entscheidung heißt. Zu zahlen ist das Geld demnach zum Großteil an den spanischen Staat.

Haftbar ist vor allem der Schiffsversicherer der „Prestige“. Der altersschwache Tanker war am 13. November 2002 vor der Küste Galiciens in einem Sturm leckgeschlagen. Statt das Schiff in den nächsten Hafen zu lassen, ordneten die spanischen Behörden an, es möglichst weit auf das offene Meer zu schleppen. Sechs Tage später zerbrach der Tanker rund 250 Kilometer vor der spanischen Küste und sank.

63.000 Tonnen Öl flossen in Atlantik

Rund 63.000 Tonnen Schweröl flossen in den Atlantik und verseuchten die Küsten Spaniens, Frankreichs und Portugals auf einer Länge von 1.700 Kilometern. Zehntausende Seevögel verendeten und die Fischerei wurde schwer in Mitleidenschaft gezogen. Die spanischen Behörden bezifferten den Gesamtschaden damals auf rund vier Milliarden Euro.

Ein Gericht in La Coruña legte die Entschädigungssumme im November 2017 auf 1,5 Milliarden Euro fest. Das Oberste Gericht bestätigte nun dieses Urteil und beendete damit das langjährige juristische Nachspiel der schlimmsten Umweltkatastrophe in Spaniens Geschichte. (APA/AFP)