AfD für CSU-Spitzenkandidat Weber Hauptgegner im Europawahlkampf
Osnabrück (APA/AFP) - Der CSU-Spitzenkandidat für die Europawahl, Manfred Weber, sieht die AfD als Hauptgegner im Wahlkampf. „Wir werden mit...
Osnabrück (APA/AFP) - Der CSU-Spitzenkandidat für die Europawahl, Manfred Weber, sieht die AfD als Hauptgegner im Wahlkampf. „Wir werden mit aller Härte gegen sie argumentieren“, kündigte er in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstag) an. „Die AfD hat in Chemnitz bewiesen, wo sie steht, nämlich neben Pegida, der NPD und Neonazis“, sagte Weber, der auch Spitzenkandidat der Europäischen Volkspartei (EVP) ist.
Nach dem gewaltsamen Tod eines Manns Ende August in Chemnitz, der mutmaßlich von Flüchtlingen erstochen wurde, war es zu fremdenfeindlichen Übergriffen und Demonstrationen auch rechter Gruppen gekommen, die teils in Gewalttätigkeiten mündeten. AfD-Politiker nahmen zum Teil an Kundgebungen mit Rechtsextremen teil.
In Chemnitz habe sich das „wahre Gesicht“ der AfD gezeigt, sagte Weber. „Ich werde ansprechen, was das für unser Land bedeutet, für die Jobs, für die Rente, für unsere Bürger.“ Weber bezeichnete die AfD als „deutsche Brexit-Partei, weil sie mit der Mitgliedschaft in der EU und auch im Euro-Raum aus parteitaktischen Gründen spielt“. Dahinter stehe purer Nationalismus.
Weber kündigte zugleich an, einen optimistischen Wahlkampf zu führen. Europamüden Bürgern sollten ganz konkret die Vorteile der EU aufgezeigt werden. „Wir müssen endlich Zukunftsentwürfe anbieten“, sagte er.
Als EVP-Spitzenkandidat bewirbt sich Weber auch um die Nachfolge von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. Sollte er das Amt übernehmen, wolle er die EU stärker auf ihre Kernaufgaben beschränken und Zuständigkeiten an die Staaten zurückgeben, sagte er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. „Die EU muss klären, für was sie zuständig ist und für was nicht.“
Daneben kündigte Weber an, einen Schwerpunkt auf den Kampf gegen Krebs zu legen. „Als EU-Kommissionspräsident würde ich alles Wissen und alle Datenbanken bündeln und einen Masterplan gegen Krebs erstellen“, sagte er. „Dann könnten wir in fünf bis zehn Jahren vielleicht der erste Kontinent sein, der eine Antwort auf Krebs hat.“