Suche nach Urheber der Drohnen-Störaktionen in London geht weiter
London (APA/AFP) - Die vorweihnachtlichen Drohnen-Störaktionen auf dem Londoner Flughafen Gatwick geben weiter Rätsel auf. Ein Ehepaar, das ...
London (APA/AFP) - Die vorweihnachtlichen Drohnen-Störaktionen auf dem Londoner Flughafen Gatwick geben weiter Rätsel auf. Ein Ehepaar, das die Ermittler als mutmaßliche Urheber der stundenlangen Drohnenflüge festgenommen hatte, kam am Sonntag wieder auf freien Fuß. Die Suche nach den Tätern geht damit weiter. Der Flughafen stellte eine Belohnung für ihre Ergreifung in Aussicht.
Gatwick-Chef Stewart Wingate sprach nach den Vorfällen von einer „präzise geplanten Aktivität, die darauf abzielte, den Flughafen lahmzulegen und für maximale Behinderungen vor Weihnachten zu sorgen“. Von einem terroristischen Hintergrund gingen er und die Behörden nicht aus. Dass ein anderer Staat hinter den Drohnenflügen stehen könnte, schlossen die Behörden ebenfalls weitgehend aus. Die Medien vermuteten hinter der Tat eher radikale Umweltaktivisten oder einen verärgerten Flughafen-Mitarbeiter.
Der Flughafen von Gatwick stellte eine Belohnung von 50.000 Pfund (über 55.000 Euro) für jede Information in Aussicht, die zur Ergreifung der Täter führt. Die Polizei forderte die Bevölkerung auf, verdächtige Beobachtungen zu melden.
Kritiker werfen der Regierung vor, dem Drohnenproblem nicht genügend Aufmerksamkeit gewidmet zu haben. Die Zeitung „The Times“ berichtete am Samstag, Grayling habe wegen der Brexit-Vorbereitungen eine für dieses Jahr vorgesehene Gesetzgebung zum besseren Schutz von Flughäfen vor Drohnen auf die lange Bank geschoben.
Laut „Mail on Sunday“ hätte „das Chaos schon nach wenigen Stunden“ beendet werden können, wäre das Hilfsangebot des Militärs nicht zunächst ausgeschlagen worden. Die oppositionelle Labour-Partei forderte eine unabhängige Untersuchung.
Bereits jetzt ist es in Großbritannien verboten, Drohnen in der Nähe von Flugzeugen und Flughäfen aufsteigen zu lassen, außerdem dürfen sie nicht höher als 122 Meter fliegen. Bei Verstoß gegen die Ein-Kilometer-Flugverbotszone drohen bis zu fünf Jahre Haft.
Der Flughafen London-Gatwick liegt rund 50 Kilometer südlich der britischen Hauptstadt. Jedes Jahr werden dort 45 Millionen Passagiere abgefertigt, obwohl der Flughafen nur über eine Start- und Landebahn verfügt.