76. Golden Globes

„Green Book“ und „Bohemian Rhapsody“ räumten bei Globes ab

In der Komödien-Sparte siegte die Filmbiografie „Green Book“, die auch Nebendarsteller Mahershala Ali und den Drehbuchautoren Preise einbrachte.
© AFP

Den Top-Globe als bestes Filmdrama gewinnt „Bohemian Rhapsody“ über Queen-Frontmann Freddie Mercury. „Green Book“ thematisiert Rassismus in den USA - und holt gleich drei Trophäen.

Los Angeles — Der Golden Globe für das beste Drama geht in diesem Jahr an den Film „Bohemian Rhapsody" über Queen-Frontmann Freddie Mercury. Das gab der Verband der Auslandspresse in der Nacht zum Montag in Beverly Hills bekannt. Insgesamt gewann das Werk von Bryan Singer zwei Trophäen: Hauptdarsteller Rami Malek (37) holte auch die begehrte Auszeichnung als bester Schauspieler in einem Filmdrama. In der Kategorie Beste Komödie/Musical gewann Peter Farrellys „Green Book" über Rassismus in den USA in den 1960er Jahren den Hauptpreis. Die deutschen Nominierten gingen dagegen leer aus.

Dritte Globe für Glenn Close

Bei der Verleihung gab es noch weitere Preise für „Green Book": Als bester Nebendarsteller gewann Mahershala Ali seine erste Golden-Globe-Trophäe. In der Filmbiografie spielt er einen schwarzen Jazz-Pianisten, der in den 1960er Jahren mit seinem weißen Chauffeur (gespielt von Viggo Mortensen) durch die US-Südstaaten reist. Auch die Auszeichnung für das beste Drehbuch ging an „Green Book".

Die 71-jährige Hollywoodlegende Glenn Close freute sich über die Auszeichnung als beste Schauspielerin in einem Drama. Sie holte ihren dritten Golden Globe für ihren Part in „The Wife". Ihre britische Kollegin Olivia Colman nahm eine Auszeichnung als beste Hauptdarstellerin in der Sparte Komödie/Musical mit nach Hause. Sie spielt in der Tragikomödie „The Favourite — Intrigen und Irrsinn" von Yorgos Lanthimos die britische Queen Anne im frühen 18. Jahrhundert.

Auch bei den Männern gewann ein Brite: Christian Bale wurde für seine Rolle als ehemaliger US-Vizepräsident Dick Cheney in der Politsatire „Vice" mit dem Globe als bester Hauptdarsteller in einer Komödie geehrt.

Die amerikanische Sängerin und Schauspielerin Lady Gaga (32) wiederum konnte über einen Golden Globe für den besten Filmsong jubeln. Der Verband der Auslandspresse würdigte das Lied „Shallow" aus dem Musikdrama „A Star Is Born". Lady Gaga teilt sich den Preis mit Mark Ronson, Anthony Rossomando und Andrew Wyatt.

Als bester Regisseur gewann der Mexikaner Alfonso Cuarón für das Schwarz-Weiß-Drama „Roma". Er holte mit dem Werk über das Leben von Haushälterinnen im Mexiko der 70er Jahre auch den Preis in der Sparte „bester nicht-englischsprachiger Film".

Damit setzte er sich unter anderem gegen den deutschen Beitrag „Werk ohne Autor" von Florian Henckel von Donnersmarck durch. Auch Daniel Brühl ging leer aus. Der 40-Jährige war für seine Rolle in der Krimiserie „The Alienist" im Rennen gewesen. Den Preis in der Kategorie als bester Hauptdarsteller in einer Mini-Serie holte aber Darren Criss für „The Assassination of Gianni Versace". Im vergangenen Januar hatte das deutsche NSU-Drama „Aus dem Nichts" von Fatih Akin den Golden Globe als bester Auslandsfilm gewonnen.

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Ausgezeichnete TV-Shows

Für die letzte Staffel von "The Americans" gewann die Serie zum ersten Mald den Golden Globe als beste TV-Drama-Serie. Bester Hauptdarsteller in der Serien-Kategorie wurde der Schotte Richard Madden für seine Rolle in "Bodyguard". Die beste Comedy-Serie war für die Jury diesmal "The Kominsky Method". Hauptdarsteller Michael Douglas bekam ebenfalls eine Statue.

Bei den Frauen durften sich Rachel Brosnahan aus der Amazon-Comedy-Serie "The Marvelous Mrs. Maisel" und Sandra Oh für ihre Rolle in der Drama-Serie "Killing Eve" über eine Trophäe freuen.

Als Beste Limitierte Serie wurde "The Assassination of Gianni Versache: The American Crime Story" ausgezeichnet. Auch Hauptdarsteller Darren Criss bekam einen Golden Globe. Bei den Frauen setzte sich in der Kategorie "Beste Hauptdarstellerin in einer limitierten Serie oder einem TV-Film" Patricia Arquette (Escape at Dannemora) durch. Als beste Nebendarsteller wurden Ben Whishaw ("A Very English Scandal") und Patricia Clarkson ("Sharp Objects") ausgezeichnet.

Jeff Bridges bekam den Cecil B. DeVille Award für sein Lebenswerk.

Die seit 1944 vergebenen Golden Globe Awards sind die wichtigsten Filmpreise nach den Oscars. Über die Gewinner entscheidet eine Gruppe von knapp 100 internationalen Journalisten, die seit langem in Hollywood arbeiten. (dpa)

Die Gewinner bei den 76. Golden Globes

Bestes Filmdrama - „Bohemian Rhapsody“

Beste Komödie/Musical - „Green Book“

Bester Schauspieler in einem Filmdrama - Rami Malek („Bohemian Rhapsody“)

Beste Schauspielerin in einem Filmdrama - Glenn Close („The Wife“)

Bester Schauspieler in einer Komödie/Musical - Christian Bale („Vice“)

Beste Schauspielerin in einer Komödie/Musical - Olivia Colman („The Favourite – Intrigen und Irrsinn“)

Bester Nebendarsteller - Mahershala Ali („Green Book“)

Beste Nebendarstellerin - Regina King („If Beale Street Could Talk“)

Beste Regie - Alfonso Cuarón („Roma“)

Bester nicht-englischsprachiger Film - „Roma“ (Mexiko)

Bester Filmsong - Shallow aus „A Star Is Born“ (Lady Gaga, Mark Ronson, Anthony

Rossomando, Andrew Wyatt)

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